Börsenexperte Bernd Raschkowski
Der Megatrend Nachhaltigkeit beeinflusst alle Branchen
Aktualisiert am 05.03.2020 - 14:58 Uhr
Burger-Bratlinge aus Fleischersatz: Alternativen zu tierischen Produkten haben Zulauf.
Den Begriff Nachhaltigkeit gibt es bereits seit 1713, als der Förster Hans Carl von Carlowitz erstmalig seine Besorgnis über die Endlichkeit des europäischen Baumbestandes zum Ausdruck brachte und forderte, dass den Wäldern immer nur so viel Holz entnommen wird, wie auch wieder nachwachsen kann. Heute begegnet einem das Wort täglich, fast sogar minütlich.
Als sehr facettenreicher Ersatz präsentiert sich das unglaublich schnell wachsende und erstaunlich genügsame Süßgras Bambus, das mit seinen Halmen günstiges Rohmaterial für die Produktion unterschiedlichster Artikel liefert. Auch eignen sich Algen, Stroh, Zellulosefasern oder Milch (also die in der Milch enthaltenen Casein-Proteine) als wirklich nachhaltige, weil nachwachsende Plastikalternativen. Mit einer Stiftung finanziert der junge Erfinder Boyan Slat sein Aufräumprogramm The Ocean Cleanup, das seine erste Feuertaufe 2018 in der San Francisco Bay absolvierte und auf lange Sicht 90 Prozent des Plastikmülls aus den Weltmeeren fischen will.
Lukratives Datensammeln
E-Autos...
Das Thema Nachhaltigkeit bewegt Unternehmen, Kapitalmärkte, Gesetzgeber. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die Analysen und Thesen der bedeutendsten Nachhaltigkeitsexperten, Top-Ökonomen und Großinvestoren – gebündelt und übersichtlich. Sie sollen dir die wichtigen Entwicklungen auf dem Weg zur nachhaltigen Gesellschaft und Finanzwelt clever und zuweilen kontrovers aufzeigen.
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Als sehr facettenreicher Ersatz präsentiert sich das unglaublich schnell wachsende und erstaunlich genügsame Süßgras Bambus, das mit seinen Halmen günstiges Rohmaterial für die Produktion unterschiedlichster Artikel liefert. Auch eignen sich Algen, Stroh, Zellulosefasern oder Milch (also die in der Milch enthaltenen Casein-Proteine) als wirklich nachhaltige, weil nachwachsende Plastikalternativen. Mit einer Stiftung finanziert der junge Erfinder Boyan Slat sein Aufräumprogramm The Ocean Cleanup, das seine erste Feuertaufe 2018 in der San Francisco Bay absolvierte und auf lange Sicht 90 Prozent des Plastikmülls aus den Weltmeeren fischen will.
Lukratives Datensammeln
E-Autos gelten neben Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb als das zukunftsträchtigste Fortbewegungsmittel und sollen Verbrenner schon möglichst bald komplett ersetzen. In der Bevölkerung – und bei mobilitätsabhängigen Gewerbetreibenden – haben sich E-Mobile aufgrund der hohen Anschaffungskosten und den ebenfalls sehr teuren Akkus bislang noch nicht wirklich durchsetzen können. Hier setzt das Bremer Unternehmen UZE Mobility an, das seine E-Transporter nicht nur kostenlos zur Verfügung stellt, sondern den Nutzern zukünftig sogar Geld fürs Datensammeln bezahlen will.
Einnahmen werden über die Vermietung von Werbedisplays an den Fahrzeugen generiert, die Anzeigen regional und sehr zielgruppenspezifisch ausspielen können. Gleichzeitig sind die Autos mit Sensoren ausgestattet, die während der Fahrten enorm wertvolle Langzeitdaten zu Wetter, Verkehr und ähnlichem sammeln können. Diese gehören grundsätzlich dem Nutzer, der sie aber auch an Unternehmen wie Apple und Google verkaufen kann. Daten werden zum neuen Goldstandard in der Wirtschaft.
Neben der ressourcenintensiven Produktion beeinträchtigt auch der Transport von Gütern enorm die Umwelt. Um die Supply Chain so nachhaltig wie möglich zu gestalten, muss eine Meta-Perspektive eingenommen werden, die nicht nur die einzelnen Stationen und Carrier betrachtet, sondern bereits die Produktentwicklung und die spätere Entsorgung miteinbezieht. Dazu gehören neben möglichst umweltfreundlichen Transportmitteln eben auch ressourcenschonende Gebäudetechnik für Lager, Produktion und Verwaltung.
Diese holistische Betrachtung ist aber nur dann in der Lage, hocheffektive Versorgungsketten zu knüpfen, wenn Reibungsverluste und Lücken weitestgehend vermieden werden können. Hier sorgt Mikro-Sensorik für einen Near-Realtime-Datenbestand, der selbst kleinste Komponenten und Prozesse genau im Blick behält und dank moderner IT-Technologie innerhalb von Sekundenbruchteilen verarbeitet werden kann, um auf Störungen und Verzögerungen flexibel reagieren zu können.
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