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Börsenexperte Robert Halver Aktien gehören in jede Altersvorsorge

Von in AktienfondsLesedauer: 6 Minuten

Und wenn das schon für Boom-Town München gilt, will ich mir die Rentenlethargie in den wachstumsschwachen deutschen Regionen erst gar nicht vorstellen. Aus heutiger Sicht wird das Sozialamt Hochkonjunktur haben.  

Zinsvermögen = Vermögensvernichtung = Altersarmut

Zinsanlagen können diese Altersvorsorgelücke nicht schließen. Staatspapiere werden als sicher und risikofrei beschrieben. Doch bereits in der Vergangenheit sind diese ach so heiligen Kühe dem Schlachthof schließlich doch nie entkommen. Und wie sollen denn die Länder der Eurozone, aber auch Amerika ihre heute im Vergleich viel höhere Schuldenlast jemals zurückzahlen? Seit der Finanzkrise 2008 sind weltweit etwa weitere 50 Prozent Schulden hinzugekommen. Da die Schuldenkrise nie beendet war und offensichtlich nie beendet sein wird, bleiben die Schlachtermesser gewetzt.  

Aktien als Bestandteil der Altersvorsorge? Selbstverständlich!

Man mag einwenden, dass Deutschlands Finanzpolitik doch deutlich solider als die von Frankreich, erst recht jene von Italien ist. Stimmt, aber käme es zur nächsten, deutlich heftigeren Schuldenkrise, würde in unserer globalisierten Welt der Finanz-Tsunami das deutsche Stabilitätshaus nicht verschonen. 

Je höher früher das Ausfallrisiko war, desto größer fiel immerhin der Risikoaufschlag für Anleger aus. Heute muss es absurderweise umgekehrt sein. Ansonsten wäre der Schuldendienst für die Schuldenstaaten nicht mehr zu bezahlen. Sie wären bankrott.

An dieser Stelle haben die finanzpolitischen Erfüllungsgehilfen ihren ganz großen Auftritt. Man nennt sie auch Notenbanken. Sie verhindern seit 10 Jahren, dass das Finanzgenick nicht durch hohe Kreditzinsen gebrochen wird. Und wenn sie nicht gestorben sind, werden sie auch morgen noch die Zinsen plattmachen wie Schnitzelklopfer das Fleisch. Erst kürzlich hat das wegweisende Urteil des Europäischen Gerichtshofs, wonach Anleihekäufe der EZB rechtens sind, der Geldpolitik ein neues Instrument gegeben, das sie bei Bedarf auch zukünftig zum Zwecke der zinsgünstigen Staatsfinanzierung einsetzen wird.

Vor diesem Hintergrund zahlt sich die unerschütterliche Treue deutscher Sparer zu Sparbüchern, Festgeldern und Anleihen nicht nur nicht aus, sie wird bestraft. Schon die diätösen Zinsen machen den Weltspartag zum Volkstrauertag. Und leider macht die Zinsnot auch vor betrieblichen und privaten Versorgungswerken - selbst der Experten der Finanzindustrie - nicht halt. Sie alle werden gezwungen, sich in Zinspapieren zu suhlen wie das Borstenvieh im Schlamm. Und wo es keine Zinsen gibt, da ist auch der Zinseszinseffekt ausgestorben wie Dinosaurier. Wen wundern da noch zunehmende Stutzungen der Rentenzusagen?

Vater Staat freut sich über negative Realzinsen

Und es kommt noch schlimmer. Nach Inflation wird aus dem Volkstrauertag der Totensonntag. Die Substanz des deutschen Zinsvermögens reduziert sich im Durchschnitt jedes Jahr um etwa zwei Prozent.

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