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Börsenexperte Robert Halver Gold erwacht aus dem Dornröschenschlaf

Von in AnalysenLesedauer: 5 Minuten
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Etwa 50 Prozent der Zuflüsse im Juni entfiel auf den SPDR Gold Trust in den USA, der von großen Investoren gerne als kurzfristiges Anlageinstrument genutzt wird.

Grafik 4: Physische Goldbestände börsengehandelter Fonds weltweit und Goldpreis

Da der hohe Goldpreis also auch spekulativen Ursprungs ist, müssen Rücksetzer einkalkuliert werden. Der stark gestiegene Kurs bremst die physische Nachfrage in Asien, wo Gold bereits mit einem Abschlag gegenüber dem Weltmarktpreis gehandelt wird. Für nachlassendes Kaufinteresse spricht auch die Anhebung der Goldimportsteuer in Indien. 

Die eigentlichen Gold Bugs sind die Notenbanken 

Der asiatische Nachfragerückgang wird jedoch durch umfängliche Goldkäufe der Zentralbanken überkompensiert. Ihre Goldbestände befinden sich auf einem 22-Jahreshoch. Offensichtlich diversifizieren immer mehr Notenbanken ihre unsicher werdenden Währungsreserven in das sichere Edelmetall. Sie wollen ihre Abhängigkeit vom meist überschuldeten Land der Welt mildern, dass seine Haushalts- und Handelsbilanzdefizite einfach so mit dem Drucken von buntem Papier - offiziell Staatsanleihen genannt - finanziert.

Die Zentralbanken aus Russland, China und der Türkei gehören zu den besonders großen Käufern von Gold. Damit üben sie auch Vergeltung für die heftigen (handels-)politischen Kriege, die Amerika mit ihnen über Sanktionen und Strafzölle führt. Dieser Prozess der notenbankseitigen Goldanhäufung ähnlich wie bei Onkel Dagobert wird sich fortsetzen.

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Grafik 5: Goldbestände der Notenbanken

Trotz zwischenzeitlichen Preisrücksetzern ist das Umfeld für Gold insgesamt positiv.

Goldpreis langsam, aber sicher weiter aufwärts

Eine schwache Konkurrenz von Zinsanlagen und stabilitätspolitische System- sowie geopolitische Risiken haben als Argumente für Gold Steherqualitäten. Gold sollte bis Ende 2019 auf 1.500 US-Dollar steigen und 2020 mindestens einen moderaten Preisanstieg hinlegen.

Wenigstens ein bisschen Gold gehört in das persönliche Anlageportfolio, am liebsten in physischer Form. Warum sollte man die sicherste Anlageklasse nicht auch in der sichersten Anlageform besitzen?

Autor Robert Halver leitet die Kapitalmarktanalyse der Baader Bank in Frankfurt.

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