Börsenfavoriten Alibaba und die Renditeräuber
Gottfried Urban ist Vorstand von Bayerische Vermögen (Foto: BV)
Über 24 Milliarden US-Dollar will das chinesische Shoppingportal Alibaba beim für diese Woche geplanten Börsengang einsammeln - mehr als Facebook und damit eine neue Rekordsumme. Der asiatische Internetgigant schickt sich an, die digitale Konkurrenz von Ebay, Amazon und Co. aufzumischen.
Alibaba wird wahrscheinlich ein Erfolg werden. Obwohl Alibaba doppelt so viel Geschäft abwickelt wie Amazon, wird das Unternehmen nur geradeso hoch bewertet wie der US-Konzern. Große Investoren bezeichnen die Aktie von Alibaba als Wette auf Chinas Zukunft. Doch wie bei Wetten üblich, gehen nicht alle auf. Der schnelle Favoritenwechsel zeigt, wie riskant dieses Anlagesegment ist - nichts für private Anleger mit langfristiger Perspektive.
Schon beim Facebook-Börsengang, mit einem Volumen von 16 Milliarden US-Dollar der bisher größte, gab es Gewinner und Verlierer. Wer auf schnelle Zeichnungsgewinne gehofft hatte, wurde enttäuscht. Erst nach einem holprigen Börsenstart nahm die Aktie Fahrt auf - dann allerdings mit beeindruckender Geschwindigkeit.
Inzwischen wird Facebook an der Börse mit etwa 150 Milliarden US-Dollar bewertet - dem 48-fachen Gewinn, der 2014 erwartet wird. Zum Vergleich: Volkswagen, das am Kapitalmarkt wertvollste deutsche Unternehmen, kommt auf eine Marktkapitalisierung von 123,4 Milliarden US-Dollar. Das entspricht gerade einmal dem Achtfachen des prognostizierten 2014er-Gewinns.
Teure Wetten auf das Internet der Zukunft
Ähnlich teure Zukunftswetten findet der Anleger in den Aktien von Twitter oder Amazon. Die Beispiele von AOL bis Yahoo haben jedoch bewiesen, dass gerade in der Internetwirtschaft jedes Unternehmen in Windeseile von jüngeren, dynamischeren, innovativeren Unternehmen überholt und aus dem Rennen geworfen werden kann.
Yahoo hat sich zwar rechtzeitig mit einem Paket von 23 Prozent an Alibaba beteiligt , doch generell sind Aktien aus dem Internetsektor nur etwas für Profis, die mit großen Kursschwankungen umgehen können.
Wie schnell sich die Kräfteverhältnisse in Technologiebranchen verändern, zeigt auch ein Blick auf die Top zehn der teuersten Aktiengesellschaften der Welt. Auf dem Spitzenplatz liegt jetzt Apple.
Der ursprüngliche Computerbauer bedrängte in den 1980er-Jahren IBM, die lange als technisch uneinholbar gegolten hatten. Seit zwei Monaten kooperieren die früheren Konkurrenten übrigens.
Jahre später durchlebte der Konzern mit dem Apfel-Logo selbst eine tiefe Krise, um dann mit iPhone und iPad den früheren Handy-Marktführer Nokia abzuhängen und eindrucksvoll auf den Erfolgsweg zurückzukehren. Doch ist der Erfolg von Dauer? Kann sich das Unternehmen immer wieder neu erfinden?
Buffett bietet Kontinuität
Selbst Exxon Mobil, aktuell die Nummer Zwei in der Börsenbewertung, muss sich solche Fragen gefallen lassen. Denn während die einen den Öl-Explorateur für seine neue Technologie des sogenannten Bio-Frackings feiern, bei dem für das Trinkwasser angeblich unbedenkliche Chemikalien eingesetzt werden, warnen andere Rohstoffexperten, dass die Schiefergasvorkommen viel schneller erschöpft sein könnten als prognostiziert.
Inmitten des Auf und Ab der Börsenfavoriten steht die Berkshire Hathaway von Investmentlegende Warren Buffett wie ein Fels in der Brandung. Die Firma des Altmeisters ist wie ein Fonds an Unternehmen unterschiedlichster Branchen beteiligt.
Da Berkshire aber auf langfristige Investments setzt, entfallen im Gegensatz zu einem aktiven Fonds die Kosten für die tägliche Anpassung des Portfolios. In den vergangenen 20 Jahren brachte die Aktie im Schnitt über 20 Prozent Rendite jährlich.
Mittlerweile kostet das Papier mehr als 200.000 Euro. Buffetts Gesellschaft rangiert aktuell auf Platz fünf der teuersten Börsenwerte. Allerdings gibt es eine "kleine" Variante der Berkshire-Aktie, die auch privaten Anlegern die Beteiligung erlaubt.
Wer nicht wetten, sondern langfristig solide investieren möchte, ist mit diesem Papier gut bedient. Einen Nachteil hat Berkshire: Aufgrund ihrer Größe kann die Holding nur noch in große Gesellschaften investieren. Alternativ können Anleger versuchen, einen gemanagten Fonds zu finden, der Buffetts Philosophie umsetzt.
Alibaba wird wahrscheinlich ein Erfolg werden. Obwohl Alibaba doppelt so viel Geschäft abwickelt wie Amazon, wird das Unternehmen nur geradeso hoch bewertet wie der US-Konzern. Große Investoren bezeichnen die Aktie von Alibaba als Wette auf Chinas Zukunft. Doch wie bei Wetten üblich, gehen nicht alle auf. Der schnelle Favoritenwechsel zeigt, wie riskant dieses Anlagesegment ist - nichts für private Anleger mit langfristiger Perspektive.
Schon beim Facebook-Börsengang, mit einem Volumen von 16 Milliarden US-Dollar der bisher größte, gab es Gewinner und Verlierer. Wer auf schnelle Zeichnungsgewinne gehofft hatte, wurde enttäuscht. Erst nach einem holprigen Börsenstart nahm die Aktie Fahrt auf - dann allerdings mit beeindruckender Geschwindigkeit.
Inzwischen wird Facebook an der Börse mit etwa 150 Milliarden US-Dollar bewertet - dem 48-fachen Gewinn, der 2014 erwartet wird. Zum Vergleich: Volkswagen, das am Kapitalmarkt wertvollste deutsche Unternehmen, kommt auf eine Marktkapitalisierung von 123,4 Milliarden US-Dollar. Das entspricht gerade einmal dem Achtfachen des prognostizierten 2014er-Gewinns.
Teure Wetten auf das Internet der Zukunft
Ähnlich teure Zukunftswetten findet der Anleger in den Aktien von Twitter oder Amazon. Die Beispiele von AOL bis Yahoo haben jedoch bewiesen, dass gerade in der Internetwirtschaft jedes Unternehmen in Windeseile von jüngeren, dynamischeren, innovativeren Unternehmen überholt und aus dem Rennen geworfen werden kann.
Yahoo hat sich zwar rechtzeitig mit einem Paket von 23 Prozent an Alibaba beteiligt , doch generell sind Aktien aus dem Internetsektor nur etwas für Profis, die mit großen Kursschwankungen umgehen können.
Wie schnell sich die Kräfteverhältnisse in Technologiebranchen verändern, zeigt auch ein Blick auf die Top zehn der teuersten Aktiengesellschaften der Welt. Auf dem Spitzenplatz liegt jetzt Apple.
Der ursprüngliche Computerbauer bedrängte in den 1980er-Jahren IBM, die lange als technisch uneinholbar gegolten hatten. Seit zwei Monaten kooperieren die früheren Konkurrenten übrigens.
Jahre später durchlebte der Konzern mit dem Apfel-Logo selbst eine tiefe Krise, um dann mit iPhone und iPad den früheren Handy-Marktführer Nokia abzuhängen und eindrucksvoll auf den Erfolgsweg zurückzukehren. Doch ist der Erfolg von Dauer? Kann sich das Unternehmen immer wieder neu erfinden?
Buffett bietet Kontinuität
Selbst Exxon Mobil, aktuell die Nummer Zwei in der Börsenbewertung, muss sich solche Fragen gefallen lassen. Denn während die einen den Öl-Explorateur für seine neue Technologie des sogenannten Bio-Frackings feiern, bei dem für das Trinkwasser angeblich unbedenkliche Chemikalien eingesetzt werden, warnen andere Rohstoffexperten, dass die Schiefergasvorkommen viel schneller erschöpft sein könnten als prognostiziert.
Inmitten des Auf und Ab der Börsenfavoriten steht die Berkshire Hathaway von Investmentlegende Warren Buffett wie ein Fels in der Brandung. Die Firma des Altmeisters ist wie ein Fonds an Unternehmen unterschiedlichster Branchen beteiligt.
Da Berkshire aber auf langfristige Investments setzt, entfallen im Gegensatz zu einem aktiven Fonds die Kosten für die tägliche Anpassung des Portfolios. In den vergangenen 20 Jahren brachte die Aktie im Schnitt über 20 Prozent Rendite jährlich.
Mittlerweile kostet das Papier mehr als 200.000 Euro. Buffetts Gesellschaft rangiert aktuell auf Platz fünf der teuersten Börsenwerte. Allerdings gibt es eine "kleine" Variante der Berkshire-Aktie, die auch privaten Anlegern die Beteiligung erlaubt.
Wer nicht wetten, sondern langfristig solide investieren möchte, ist mit diesem Papier gut bedient. Einen Nachteil hat Berkshire: Aufgrund ihrer Größe kann die Holding nur noch in große Gesellschaften investieren. Alternativ können Anleger versuchen, einen gemanagten Fonds zu finden, der Buffetts Philosophie umsetzt.
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