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Aktualisiert am 20.03.2020 - 17:43 Uhrin WirtschaftLesedauer: 4 Minuten

Börsenkenner Robert Halver Corona-Virus kann ein besonders großer schwarzer Schwan werden

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Stockende Produktion und Nachfrage wiederum wirken ähnlich wie Bleiwesten auf Firmenumsätze und -gewinne. Tatsächlich steigen die Renditen europäischer Unternehmensanleihen und die Kreditausfallprämien der Firmen.

Grafik 1: Renditen europäischer Unternehmensanleihen und Kreditausfallprämien europäischer Unternehmen

 

Und jetzt auch noch Inflationshysterie?

Und jetzt kommen wegen Mangelwirtschaft auch noch Inflationsbefürchtungen auf. Sollten Verbraucher aus panischer Virusangst Hamsterkäufe übrigens auch bei mehrheitlich aus Asien stammenden Arzneimitteln tätigen, träfe ein Nachfrageschock auf den Angebotsschock einer einbrechenden Produktion.

Wenn jetzt auch noch konjunkturell besorgte Notenbanken mit noch mehr Üppigkeit aufwarten, träfe immer mehr Geld auf durch Engpässe verknappte Güter. Der Fluch der guten Tat wären dramatisch steigende Preise.

Die deutsche bzw. europäische Politik hat also nicht nur ein Gesundheits-, sondern gleichzeitig auch ein Wirtschaftsproblem. Es ist zu vermuten, dass die Versorgung mit Lebensmitteln gesichert ist. Spätestens jetzt sollte Berlin den Fetisch „Schwarze Null“ fallen lassen und z.B. in (digitale) Infrastrukturverbesserung investieren, um die Konjunktur zu stützen und Rezessionstendenzen vorzubeugen.

Die Aussetzung der Schuldenbremse ist ein Schritt in die richtige Richtung. Denn der Staat zahlt über alle Laufzeiten keine Zinsen mehr, sondern vereinnahmt welche und die EZB kauft die Schulden auch noch auf. Insbesondere nach Inflation ist das nicht nur ein freier Mittagstisch. Hier wird man für Speis und Trank auch noch prächtig entlohnt. 

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