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in GeldpolitikLesedauer: 5 Minuten

Börsenkenner Robert Halver Und wo bleibt jetzt der Aktien-Crash?

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Wie jede andere Notenbank hat auch sie blanke Angst, dass die Anleiheblase als längste und größte Anlageblase der Welt platzt. In der Tat, in Deutschland sind die Renditen von Staatspapieren und Leitzinsen wenn auch unter Schwankungen von 1981 bis heute, also fast 40 Jahre lang, gefallen.

Grafik 1: Durchschnittsrendite deutscher Staatsanleihen und Leitzins der Bundesbank und EZB

Zinsexplosionen nach oben, die dann durch Notverkäufe internationaler Anleiheinvestoren brandbeschleunigende Wirkung entfalteten, machten die schuldenkranke Welt unbezahlbar, ließen die Aktienmärkte crashen und versetzten der Weltkonjunktur den finalen Todesstoß. Dieses Armageddon scheut jede Notenbank wie der Teufel das Weihwasser.

Damit fehlt Aktien weiterhin die Zinskonkurrenz. Früher, bei einem Habenzins von vier Prozent, brauchten Anleger nur 18 Jahre, um ihr Kapital zu verdoppeln. Bei einem heutigen „Hochzins“ von 0,01 Prozent sind dafür 7.200 Jahre nötig. Das schafft auch das älteste bekannte Säugetier der Welt, ein Grönlandwal von 211 Jahren, nicht.

Nur Anoxycalyx Joubini, ein Riesenschwamm, der am Meeresboden der Antarktis lebt, würde dieses Anlageziel mit einer Lebenszeit von etwa 10.000 erreichen. Doch bei sich immer mehr häufenden Negativzinsen und damit einem in die ewigen Finanz-Jagdgründe eingegangenen Zinseszinseffekt hätten selbst die unsterblichen Helden der Mythologie keine Chance mehr.

Aber gegen Zins-Frust hilft Dividenden-Lust. Dividendenrenditen von vier Prozent sind keine Seltenheit. Das ermöglicht bei Wiederanlage einen alternativen Zinseszinseffekt, den Dividendendividendeneffekt.

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