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Robert Halver zur Deutschland-AG Börsenwert unter Druck

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Übrigens, die uns vorgegebenen Verhaltensmaßnahmen sind oft genug eine Beleidigung für den gesunden Menschenverstand. So steht man in Bus und U-Bahn eng aneinander wie Sardinen in der Dose, doch an der Bushaltestelle müssen Abstandsregeln eingehalten werden. Urlaub auf Malle ist grundsätzlich möglich, aber nicht in Odenwald und Eifel.

Klopapier ist nicht knapp

Und warum haben unmittelbar vor Ostern die Supermärkte nur Karsamstag auf, was zu Massengedränge führt und Infektionen sicher nicht behindert?
Immerhin bietet die Deutschland-Aktie in der österlichen „Ruhephase“ eine rudimentäre Dividende: Klopapier ist nicht knapp.

Der Vorstand ist nicht nur verantwortlich für das, was er tut, sondern auch für das, was er nicht tut. Es wird zu viel verwaltet und moderiert, zu wenig gestaltet und regiert. Natürlich könnte aus einem Corona-Verlierer auch ein -Gewinner werden. Würde der Impfturbo eingeschaltet, könnte die Deutschland AG zur rund laufenden US- oder Israel-Aktie aufschließen.  

Für die Deutschland-Aktie kommt es vor allem auf den Ausblick an
Die coronale Pleiten, Pech und Pannen-Politik bringt auch die bislang fehlende Digitalisierung zum Vorschein wie die Ebbe den Unrat im Flussbett. Virtuelle Nachverfolgung von Infektionsherden oder technisch fortschrittliche Ausstattung von Gesundheitsämtern? Fehlanzeige!

Und jetzt mal ehrlich: Warum sollten sich in- und ausländische Firmen für den deutschen Standort entscheiden, wenn die digitale Infrastruktur vielfach schlechter als in Angola ist. Warum nach Germany kommen, wenn wir bei Strompreisen als den Arbeitskosten der industriellen Neuzeit tatsächlich um den Weltmeister-Titel spielen?

Geht nach der Bundestagswahl ein Ruck durch die Deutschland-Aktie?
Hört man auf die aktuellen politischen Töne, ist von Restrukturierung allerdings wenig zu hören. Frühere Reformen sollen sogar rückabgewickelt werden. So mancher Bewerber um ein politisches Spitzenamt, der damals noch die Werbetrommel der Effizienzsteigerung gerührt hat, denkt heute: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“.

Der Zeitgeist hat sich geändert. Vielleicht sollte man den Bundesadler durch einen anderen Vogel ersetzen, den Wendehals.   

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