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Bonitäts-Schwund: Markt bestraft Japan

Um sich gegen einen Kreditausfall des Staates Japan zu versichern, müssen Gläubiger derzeit 113,7 Basispunkte (1,14 Prozentpunkte) des Kreditbetrags pro Jahr zahlen. Vor einer Woche waren es noch 36 Basispunkte weniger. Damit ist der sogenannte Credit Default Swap (CDS) nach langer Zeit wieder dreistellig. Das war zuletzt vor fast zwei Jahren am 19. März 2009 der Fall. Damit vertrauen internationale Marktteilnehmer Japan noch weniger als etwa Mexiko, Panama und Chile.

Sie fürchten, dass die Regierung viel Geld für den Neuaufbau ausgeben muss. Derzeit ist sie aber ohnehin schon mit dem doppelten jährlichen Bruttoinlandsprodukt verschuldet. So viele Kredite hat – relativ betrachtet – keine andere Industrienation.

CDS werden auf den internationalen Kreditmärkten gehandelt. Normalerweise reagieren die Anleihen desjenigen Landes auf diese Ausfallversicherungen. In diesem Fall hätten auch die Renditen japanischer Staatsanleihen anziehen müssen, die Kurse müssten sinken.

Das ist aber nicht der Fall. Mit 1,22 Prozent rentiert eine 10-jährige Japan-Anleihe nach wie vor stabil niedrig. Denn diese Papiere liegen nicht in ausländischer Hand. Hauptgläubiger von Japan sind die eigene Zentralbank, die umgerechnet 523 Milliarden Euro in Staatsanleihen hält, lokale Pensionsfonds und die Japaner selbst. Und sie alle bleiben bislang ruhig.

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