Als ein Londoner Gericht vergangene Woche den deutschen Ex-Tennis-Star Boris Becker für zahlungsunfähig erklärte, rieb sich Deutschland verwundert die Augen. Unser Boris pleite? Die ehemalige Nummer 1 der Tennis-Welt, siebenfacher Grand-Slam-Sieger und Gewinner von 49 ATP-Turnieren mit einem erspielten Preisgeld von 25 Millionen Euro pleite? Kann das wahr sein?

Das Gericht in London verhandelte eine Zivilklage der Privatbank Arbuthnot Latham & Co, die von Becker ein seit Oktober 2015 fälliges Darlehen zurückgezahlt haben wollte. Beckers Anwalt John Briggs wies bei der Verhandlung entschuldigend auf fehlende Finanz-Kenntnisse hin: „He is not a sophisticated individual when it comes to finances”. Die Richterin lehnte jedoch einen weiteren Zahlungsaufschub ab und erklärte Becker für zahlungsunfähig. 

Nun, da ist er nicht der erste und beileibe nicht der einzige Promi. Schon in den 90er-Jahren stolperten viele TV-Stars über kreditfinanzierte Immobilienkäufe und wurden durch Ost-Immobilien und angebliche Steuersparmodelle in den Ruin gerissen. Wenig Interesse an Finanzangelegenheiten und falsches Vertrauen in ungeeignete Berater sind meistens die Gründe für eine Promi-Pleite. Bisweilen werden Promis auch Opfer von Anlagebetrug.

Mittlerweile hat Becker zwar die Pleite empört dementiert und will die Verfügung des britischen Gerichtes anfechten. Seitdem ist der mittlerweile als Tenniskommentator arbeitende Becker indes täglich in den Boulevardmedien, wo sein Immobilienbesitz, seine Investitionen als Unternehmer und die Scheidungs- und Unterhaltsarrangements mit den Müttern seiner Kinder begeistert durchleuchtet und diskutiert werden.

Unsere Bilderstrecke beleuchtet eine Auswahl deutscher Pleite-Promis und ihre Wege in und bisweilen auch wieder aus der Pleite. Neben Profi-Sportlern sind vor allem Schauspieler und Schlagerstars überproportional betroffen.