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Brasilien: „Bei Rohstoffaktien schauen wir sehr genau hin“

in MärkteLesedauer: 3 Minuten
Victor Arakaki
Victor Arakaki
DAS INVESTMENT.com: Was spricht derzeit für ein Investment in Brasilien?

Victor Arakaki: In dem Land hat sich seit den neunziger Jahren sehr viel getan. Vor allem der ehemalige Finanzminister Fernando Henrique Cardoso hat Brasilien mit seinem „Real-Plan“ für Investoren interessant gemacht. Neben der Schaffung einer neuen Währung, des Brasilianischen Real, wurde eine handlungsfähige Zentralbank geschaffen, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Mit Erfolg. Lag die Teuerungsrate 1993 noch bei 2.477 Prozent, waren es zwei Jahre später nur noch 22 Prozent. Heute liegt die Inflation bei 6,5 Prozent.

Cardoso hat außerdem dafür gesorgt, dass die Schulden nicht ausufern. Kommunen und der Staat sind per Gesetz dazu verpflichtet, die Schulden im Zaum zu halten. Gleichzeitig hat das Land seine Devisenreserven aufgebaut. Sie liegen jetzt bei über 370 Milliarden US-Dollar. Das gibt der Regierung Handlungsspielraum, um die Währung zu stützen und die Wirtschaft anzukurbeln.

DAS INVESTMENT.com: Was ist denn der Haupttreiber der brasilianischen Wirtschaft?

Arakaki: Der Konsum. Ausgaben der privaten und öffentlichen Haushalte sind für 80 Prozent des brasilianischen Bruttoinlandsprodukts verantwortlich.

DAS INVESTMENT.com: Nicht der Export?

Arakaki: Es klingt paradox, aber obwohl Brasilien mit sehr reichen Rohstoffvorkommen gesegnet ist – dazu gehören etwa Edelmetalle, Öl, Eisenerz, Nickel, Aluminium und Kaffee um nur einige zu nennen – ist die brasilianische Wirtschaft nicht übermäßig von Exporten abhängig. 2010 trugen Exporte weniger als 10 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt  bei, im vergangenen Jahr waren es etwas über 10 Prozent.

DAS INVESTMENT.com: Aber die negativen Konjunkturnachrichten aus China gehen auch an Brasilien nicht spurlos vorbei, oder?

Arakaki: Meiner Ansicht nach sind die beiden größten Risiken für Brasilien auf der globalen Ebene zu finden. China ist hier ein wesentlicher Faktor. Baut die Wirtschaft stärker ab, hat das Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und die Nachfrage nach Rohstoffen.

Dazu kommt die Verschuldungskrise in Europa. Das politische Risiko ist nicht zu unterschätzen. Verschlimmert sich die Rezession in Euroland, würde sich das auch auf Brasilien auswirken.

Auf der kommenden Seite geht es unter anderem um die Auswirkungen der Fußball-WM 2014 auf Brasilien.
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