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Brasilien: Ein Anlage-Paradies für Nervenstarke

Peter Lackamp
Peter Lackamp
Wo können, wo sollen Anleger derzeit noch investieren? Weltweit haben die Aktienindizes seit den Tiefständen im vergangenen Herbst zugelegt, teils über 30 Prozent, wie der Deutsche Aktienindex (DAX). Doch inzwischen wächst das Misstrauen: Wird die Hausse nur noch durch die hohe Liquidität genährt, oder gründet sie auch auf einem fortdauernden Wachstumszyklus? Schließlich haben die Notenbanken mit ihrer Politik des billigen Geldes in bisher nicht gekanntem Ausmaß Liquidität in die Märkte gepumpt.

Geld sucht Anlage

All dies Geld sucht nach Anlagemöglichkeiten. Als im Spätsommer 2011 die Griechenlandkrise einen Höhepunkt erreichte, suchten  die Investoren ihr Heil in deutschen und amerikanischen Staatsanleihen. Die hohe Nachfrage nach sicheren Anlagen drückte die Renditen der Staatspapiere unter zwei Prozent.

Auf der Suche nach besser verzinsten Alternativen kamen daraufhin Unternehmensanleihen in den Blick. Zunächst wurden die Schuldverschreibungen großer börsennotierter Konzerne gekauft. Inzwischen rücken zunehmend auch Mittelstands-Anleihen in den Fokus. Dabei scheinen viele Anleger auszublenden, dass mit der höheren Rendite immer auch ein höheres Risiko verbunden ist – bis hin zur Insolvenz des Unternehmens und des Totalausfalls der Anleihe. Dass diese Gefahr durchaus real ist, zeigen die jüngsten Pleiten in der Solarindustrie.

Aktienrisiko durch gestaffelten Einstieg mindern

Die Nachfrage nach Mittelstands-Anleihen zeigt sich davon unbeeindruckt. Ist der Anleger jedoch tatsächlich bereit, größere Risiken für die Chance auf höhere Renditen einzugehen, darf der Blick durchaus auch auf Aktien gelenkt werden. Der Dax ist bereits weit gelaufen. Auf Sicht der vergangenen zwölf Monate hat auch der MSCI World um vier Prozent zugelegt. Lateinamerika hinkt hier deutlich hinterher. Die Börse in Brasilien musste in den zurückliegenden zwölf Monaten ein Minus von 13 Prozent verkraften. Und dies bei durchaus positiven Rahmendaten. Die Region verfügt über eine vorteilhafte Demographie. Das Wirtschaftswachstum liegt mit prognostizierten vier Prozent über den Werten der meisten anderen Regionen. Die Unternehmen weisen stabile Gewinne und ein günstige Bewertung auf.

Allerdings hat die Vergangenheit auch immer wieder gezeigt, dass Investoren an den Börsen Lateinamerikas starke Nerven brauchen.  Verlor zum Beispiel der brasilianische Index Bovespa 2008 über 40 Prozent, legte er 2009 wieder über 80 Prozent zu – um dann 2010 zu stagnieren.
Wegen der starken Schwankungen empfiehlt es sich, die Lateinamerika-Position im Depot schrittweise aufzubauen. Jeder Teilbetrag wird dann im Abstand von einigen Wochen in einen breit aufgestellten Regional- oder Indexfonds investiert. Der durchschnittliche Einstiegskurs wird so auf jeden Fall unter den  Höchstpreisen liegen.

Nur wer eine absolut feste Meinung pro Lateinamerika hat, sollte das Risiko eingehen, die geplante Anlagesumme auf einen Schlag zu investieren.

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