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Brexit Der schwarze Schwan der Märkte

Jan Straatman, Chief Investment Officer bei Lombard Odier Investment Manageme
Jan Straatman, Chief Investment Officer bei Lombard Odier Investment Manageme
Investoren sind derzeit mit einer Flut an Risiken konfrontiert. Chinas Wachstum, der Ölpreis, das Versagen vom Lockerungsprogramm (QE) der Europäischen Zentralbank und der Aufstieg des Populismus, sie alle heben ihre hässlichen Köpfe. Ganz ohne Zweifel aber wäre ein Brexit im Moment der schwarze Schwan der Märkte.

Brexit würde auch die US-Wirtschaft treffen

Niemand weiß genau, was die kurzfristigen Auswirkungen eines Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) wären. Und deshalb wird wohl in den kommenden paar Monaten eher die Stimmung die Richtung an den Märkte vorgeben und weniger die Fundamentaldaten. Anleger müssen deshalb verstärkt auf das Risiko, das sie aktuell in ihren Portfolios haben, achten. Zweifellos werden wir in den kommenden Jahren eine sehr volatile Phase erleben. Die Risiken, die ich erwähnte – und die anhaltende Debatte bezüglich der Gesundheit des Bankensystems – erzeugen bereits ein Klima der Unsicherheit.

Nachdem Großbritannien nach der Krise dieselbe Medizin angewandt hat wie die USA, eine Kombination aus geldpolitischen und fiskalischen Maßnahmen, durchlief es eine angemessene Erholung. Allerdings ist diese Erholung sehr fragil.

Sollten sich die Briten entscheiden, aus der EU auszutreten, würde das genug zusätzliche Unsicherheit erzeugen, die die Wirtschaft an diesem Punkt nicht braucht. Das britische Pfund dürfte deutlich abwerten, was die zusätzliche Unsicherheit über die fehlende Wettbewerbsfähigkeit widerspiegelt. Anleihe- und Aktienmärkte in Großbritannien würde dies ebenfalls hart treffen. Außerdem könnte es einen potenziellen Spill-over-Effekt auf Europa geben, da die Spekulationen darüber zunehmen dürften, welche anderen Länder die EU zu gegebener Zeit verlassen werden. Die USA wären ebenfalls nicht immun – der US-Dollar würde stärker werden und das wäre letztlich ein Hemmschuh für die Wirtschaft.

Aktive Fondsmanager sind gefragt

Aus Anlegersicht denke ich, dass es der beste Ansatz ist, Risiken im Portfolio derzeit vergleichsweise gering zu halten. Fundamentaldaten können auf kurze Sicht übersehen werden und so mögen Ihre Entscheidungen zwar richtig sein, sich kurzfristig am Markt aber als falsch herausstellen. Das heißt, in den kommenden paar Monaten und darüber hinaus werden wir ein sehr gutes Umfeld für aktive Fondsmanager haben. Ein Brexit kann zu starkem Herdenverhalten im Markt führen und das wird viele Gelegenheiten eröffnen, da Unternehmen falsch bewertet werden könnten.

In diesem Umfeld sollten Anleger stärker auf Absolute Return und weniger liquide Strategien schauen – zusätzlich zu generell aktivem Management. Ich glaube zudem, dass es auch eine Zeit für diversifizierende Strategien ist, wie solche, die einen Smart-Beta-Ansatz verfolgen. Eine Region, die weniger von der Brexit-Thematik betroffen ist und die seit Jahren vernachlässigt wird, sind die Emerging Markets. Dort dürften sich in den kommenden Jahren wieder mehr Gelegenheiten bieten.

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