Brexit: „Die Briten können sich einen EU-Austritt wirtschaftlich nicht leisten“
Dieser wurde überwiegend durch den Privatkonsum getragen. Auch hier besteht eine Parallele zu den USA. Anders als in Deutschland, in dem speziell 2011Konsumenten den Aufwärtstrend trugen, halten sich jene in Großbritannien nun zurück. Die Sparrate verharrt auf dem höchsten Stand seit über 20 Jahren.
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Die Regierung konterte den Nachfrageausfall mit Keynes´scher Politik. Dementsprechend massiv fiel das Budgetdefizit aus. 2009 und 2010 wurde der Staatshaushalt jeweils mit Budgetdefiziten von über 10 Prozent abgeschlossen.
Das Super-Minus
Gleich jenem in den USA, befindet sich auch der britische Konsument in einem anhaltenden Deleveraging-Prozess. Deleveraging gilt als Motto für das ganze Land. Folgt man der kürzlich überarbeiteten McKinsey-Studie „Debt and Deleveraging“, ist Großbritannien, gemeinsam mit Japan, die mit Abstand am höchsten verschuldete Volkswirtschaft der Welt (Haushalte plus Unternehmen plus Staat).
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Der zuvor angesprochene Superzyklus wurde durch massive Kreditexpansion erkauft. Wachstum auf Pump. Anders als in den USA, verzeichnet Großbritannien bis dato nichtmals einen unterdurchschnittlichen Aufwärtstrend aus der tiefen Finanzkrise der vergangenen Jahre. Konsumenten als einen Grund für die fehlende Dynamik.
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Er ist aber nicht der einzige. Großbritannien unter Thatcher baute auf zwei Leuchtturm‐Industrien: Die Finanzindustrie und Rohstoffe (Öl, Gas).
Finanzstandort Nummer 1
Die Wette Großbritanniens, sich auf die Finanzindustrie als ökonomische Kernkompetenz zu fokussieren, wird an der Reihung der Überschussquellen in der Handelsbilanz sichtbar. Hier rangiert die Branche mit großem Abstand auf Platz 1 (siehe Chart). Auch am Anteil der Finanzindustrie am BIP im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedern.
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Ein Problem gibt es aber. Der sogenannte trickle‐down‐effect der Londoner City via Beschäftigungsverhältnisse ist bereits seit 2006 rückläufig.
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