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Brexit-Panik Droht offenen Immobilienfonds die nächste Krise?

Eine aktuelle Analyse von Scope Analysis aller deutschen offenen Fonds mit Großbritannien-Anteilen hat folgendes ergeben:
  1. Höheres Absorptionsvermögen der Marktunsicherheit in Großbritannien aufgrund der höheren geografischen Streuung deutscher Fonds.
  2. Kurzfristig keine nennenswerten Verluste aus Abschwächung des Britischen Pfunds zu erwarten, da die Fonds ihre Währungsrisiken fast vollständig absichern.
  3. Leichte Marktanpassungen sind aufgrund aktuell vergleichsweise konservativerer Bewertungsniveaus und langlaufender Mietverträge verkraftbar.
  4. Risiko von Fondschließungen deutlich geringer als nach der Finanzkrise, da höhere Robustheit gegen Mittelrückgaben aufgrund der Regelwerksanpassungen nach der Finanzkrise 2008.


Sollte es zu deutlichen Korrekturen am britischen Immobilienmarkt kommen, werden sich die offenen Immobilienfonds diesen jedoch nicht gänzlich entziehen können.

Eine durch den Brexit ausgelöste Eintrübung der wirtschaftlichen Lage würde sich negativ auf die Mietflächennachfrage insbesondere im Bürobereich auswirken. Davon können sich perspektivisch auch die Fondsimmobilien bei Neu- oder Nachvermietung nicht abkoppeln. Dieses Risiko wird dadurch begrenzt, dass der überwiegende Teil des UK-Portfolios der offenen Fonds durch recht lange Mietvertragsrestlaufzeiten gekennzeichnet ist.

Eine höhere Risikowahrnehmung bei Investoren, ausgelöst durch erwartete negative wirtschaftliche Auswirkungen, kann zu fallenden Immobilienpreisen führen. Aktuell ist der Transaktionsmarkt in Großbritannien vorübergehend zum Erliegen gekommen. Die Auswirkungen auf den britischen Immobilienmarkt schätzt Scope allerdings deutlich geringer ein als bei vorangegangenen Krisen, wie beispielsweise der Finanzmarktkrise 2008.

Aber auch mögliche positive Optionen werden aktuell bereits von den deutschen Assetmanagern geprüft. Sofern sich keine dauerhaften und strukturellen Veränderungen der Investmentmärkte ergeben, wird die Möglichkeit der Ausnutzung von Marktchancen geprüft, um für die Fonds antizyklisch anzukaufen, beispielsweise aus den Portfolios der nun geschlossenen britischen Fonds.

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