LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 4 Minuten

Brexit und die Folgen Wieso die EU bei jedem Ausgang des Referendums nur gewinnen kann

Seite 2 / 2



Der von Großbritannien 2011 angerufene Europäische Gerichtshof (EuGH) hat dem Land im letzten Jahr formaljuristisch Recht gegeben und der EZB die Befugnis abgesprochen, eine Vorschrift aufzuerlegen. In der Sache allerdings gab der EuGH London nicht Recht, da sein Entscheid bedeutet, dass es genügen würde, wenn der Europarat die Angelegenheit aufgriffe, um die Abrechnungssysteme zum Auszug aus Großbritannien zu zwingen. Unabhängig vom Ausgang der Brexit-Abstimmung hält die EU hiermit ein beträchtliches Druckmittel in den Händen.

In den aktuellen Umfragen zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Brexit-Rennen ab. Aus diesem Grund und auf Basis der jüngsten ökonometrischen Studien zur Risikoaversion der europäischen Wähler, veranschlagen wir die Wahrscheinlichkeit eines britischen EU-Austritts bei 40 Prozent. In diesem Fall könnte der Europarat umgehend reagieren und die für die Abwicklung von Euro-Geschäften zuständigen Abrechnungssysteme verpflichten, sich in der Eurozone niederzulassen. Wenn sich die Mehrheit der Briten für einen Verbleib in der EU ausspricht, erhalten die Mitglieder der Eurozone erst am 1. April 2017 freie Bahn, da ihnen die neuen Vorschriften des Vertrags von Lissabon zu diesem Datum eine qualifizierte Mehrheit zusprechen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion