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Briten schaffen Rentenalter ab

Renter in einem Doppeldecker-Bus: Die Briten<br>reformieren ihr Rentensystem. Foto: Getty Images
Renter in einem Doppeldecker-Bus: Die Briten
reformieren ihr Rentensystem. Foto: Getty Images
Befürworter der Abschaffung nennen den Schritt das „Ende der institutionalisierten Altersdiskriminierung“. Gewerkschaftsführer Brendan Barber sagte gegenüber dem „Guardian”: „Das wird Arbeitgeber daran hindern, ihre Mitarbeiter automatisch zu entlassen, nur weil sie 65 Jahre alt geworden sind. Arbeitgeber sollten ihre Mitarbeiter nach ihren Fähigkeiten beurteilen und nicht nach ihrem Alter.“

Die Arbeitgeber indes sehen die Reform kritisch. Miles Templeman, Chef des Institute of Directors, stichelte, die Minister seien wohl nicht in dem Maße darauf konzentriert, Unternehmer und Wirtschaft zu unterstützen wie sie es eigentlich sein sollten. „Die Abschaffung des Renteneintrittsalters ist nicht vereinbar mit dem verkündeten Vorhaben der Regierung, die Wirtschaft zu pushen und neue Jobs zu schaffen“, so Templeman.

Anspruch auf gesetzliche Rente mit 66 Jahren

Das Kippen des Renteneintrittsalters ist nur eine Maßnahme eines ganzen Reformpakets. So möchte die Regierung außerdem das Alter, ab dem Briten ihre gesetzliche Rente beziehen dürfen, anheben. Insbesondere Frauen werden hiervon betroffen sein. Ab dem Jahr 2018 sollen Frauen mit 65 Jahren gesetzliche Rente beziehen können, das ist das gleiche Mindestalter wie für Männer. Bisher hatten Britinnen mit 60 Jahren Anspruch auf gesetzliche Rente. In den beiden folgenden Jahren bis 2020 soll dann das Mindestalter für beide Geschlechter auf 66 Jahre steigen.

Die Pensionsreform sieht außerdem vor, dass ab 2012 jeder, der mehr als drei Monate bei einem Arbeitgeber angestellt ist, automatisch Mitglied einer Pensionskasse wird. Mindestens 3 Prozent des Arbeitnehmer-Gehalts fließen dann in diesen Topf, den gleichen Betrag steuert der Arbeitgeber auch noch einmal bei. Zusätzlich gibt es einen Steuernachlass von 1 Prozent, um das ganze Programm anzukurbeln. „Da sich die Lebenserwartung erhöht ist es nur fair, dass die Kosten über die Generationen verteilt werden“, sagt der für Renten zuständige Minister Steve Webb.

Das Reformpaket soll das britische Rentensystem auf stabilere finanzielle Füße stellen und die Altersvorsorge ankurbeln. Denn viele Briten sorgen nicht ausreichend fürs Alter vor und haben oft nur Anspruch auf die staatliche Rente, die eher mickrig ist. Sie liegt bei voller Beitragszeit bei rund 110 Pfund pro Woche, das sind derzeit etwa 118 Euro.

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