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Continentale-Studie BU-Versicherung ist jungen Erwachsenen zu teuer

Von in Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)Lesedauer: 5 Minuten
Beratung beim Vermittler
Beratung beim Vermittler: Junge Menschen haben einen besonders hohen Beratungsbedarf, allerdings oft auch zu wenig Geld für eine BU-Police. | Foto: Imago Images / Funke Foto Services

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) gilt als eine der wichtigsten Absicherungen. Aber auch als eine, die teuer und in den vergangenen Jahren für viele Berufsgruppen unerschwinglich geworden ist. Nun zeigen Zahlen der Continentale-Studie „Absicherung der Arbeitskraft – (K)ein Thema in der Bevölkerung“ eindrucksvoll, wie groß das Problem wirklich ist. Hierfür wurden in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Heute und Morgen bundesweit repräsentativ 1.200 Personen im Alter von 18 bis 60 Jahren befragt.

Es liegt vor allem am Geld

In der Teilgruppe der Befragten ohne Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung sagen 71 Prozent, dass ihnen eine BU-Versicherung zu teuer ist. Und das weitgehend unabhängig vom Einkommen (Besserverdienende: 66 Prozent, Normalverdienende: 71 Prozent, Geringverdienende: 76 Prozent). Dies gilt mehrheitlich (69 Prozent) auch für diejenigen, die eine Berufsunfähigkeitsversicherung grundsätzlich für wichtig erachten. 51 Prozent der Befragten geben außerdem an, das Geld lieber für andere Dinge ausgeben zu wollen.

Laut der Studienautoren schätzen diejenigen, denen eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu teuer ist, deren Preis auch deutlich höher ein. Möglicherweise halten einige diese Absicherung also für teurer,
als sie für sie persönlich tatsächlich wäre, so die Schlussfolgerung der Continentale. Eine These ohne Beleg, denn Zahlen, welche Prämien in welcher Konstellation von den Befragten angenommen werden, liefert die Studie nicht.

Unwissenheit bei Jüngeren hoch

Andere Aspekte, die dem Abschluss einer BU-Versicherung im Weg stehen, spielen eine weniger gewichtige Rolle. Eine „geringe Wahrscheinlichkeit, berufsunfähig zu werden“ geben 43 Prozent als Grund an. 42 Prozent der Befragten sagen, sie hätten sich zum Thema Arbeitskraftabsicherung bisher noch nicht informiert. Das gilt vermehrt für 18- bis 29-Jährige (57 Prozent). Dazu passt auch, dass sich nur 27 Prozent der bisher Nichtversicherten als gut informiert einschätzen. Interessant: 34 Prozent halten sich für den Abschluss einer Police für zu alt, wiederum 13 Prozent sagen, sie sind noch zu jung.

Bewusstsein für Notwendigkeit wächst 

Die Einstellung der Bevölkerung zum Thema Berufsunfähigkeit hat die Continentale zuletzt 2019 untersucht. Die aktuelle Befragung zeigt, dass sich vor allem was Bewusstsein für die Notwendigkeit der Vorsorge angeht, etwas getan habe. Eine private BU-Versicherung ist mittlerweile knapp drei Vierteln aller Befragten wichtig oder sehr wichtig. 2019 waren es noch 62 Prozent. Bei den 18- bis 29-Jährigen finden sogar 80 Prozent die BU-Vorsorge wichtig oder sehr wichtig. 

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Dementsprechend wird die BU-Versicherung im Vergleich zu anderen Versicherungen in dieser Altersgruppe mit 41 Prozent auch als wichtigstes Produkt nach der Haftpflicht (77 Prozent) genannt. Die Gesamtheit der Studienteilnehmer wählt die BU-Versicherung mit 29 Prozent der Nennungen eher ins Mittelfeld hinter die Haftpflicht- (79 Prozent), die Kfz- (40 Prozent) oder die Hausratversicherung (39 Prozent).

„Die junge Zielgruppe ist insgesamt stärker sensibilisiert für das Thema der Absicherung der Arbeitskraft. Das zeigt sich zum Beispiel auch daran, dass sie häufiger wissen, dass psychische Erkrankungen die Hauptursache einer Berufsunfähigkeit sind. Gleichzeitig sind sie seltener informiert“, sagt Helmut Hofmeier, Vorstand Leben bei der Continentale Versicherung.

 

Persönliches Risiko weiterhin unterschätzt?

Mittlerweile schätzen ein Viertel der Befragten ihr eigenes Risiko, einmal berufsunfähig zu werden, als groß oder sehr groß ein. 2019 waren es nur 16 Prozent. Das passt offenbar zu Zahlen des GDV, nach denen durchschnittlich jeder vierte Arbeitnehmer davon betroffen ist, im Lauf des Berufslebens berufsunfähig zu werden, so die Continentale.

Aus Sicht des Unternehmens müsste die Entwicklung aber auch zu mehr BU-Abschlüssen führen. Nur ist genau das nicht der Fall. Knapp ein Drittel der Befragten besitzen eine BU-Versicherung und 5 Prozent geben an, eine Versicherung für den Fall der Erwerbsunfähigkeit zu haben. Das entspricht ungefähr den Angaben aus dem Jahr 2019. „Das etwas ausgeprägtere Bewusstsein führt nicht dazu, dass die Menschen auch vorsorgen“, so Hofmeier.

Vor allem beim Abschluss bleiben Vermittler wichtig

Weitere Ergebnisse: Bei der Suche nach Informationen zum Thema Berufsunfähigkeit belegt das Internet den ersten Platz mit 48 Prozent. Danach folgen Vermittler mit 41 Prozent und Vergleichsseiten mit 38 Prozent. Bei den 18- bis 29-Jährigen würde sich immerhin ein Drittel bevorzugt bei einem Versicherungsvermittler informieren. Für diese Gruppe spielt zudem der Austausch mit Freunden, Bekannten oder Verwandten mit 46 Prozent eine wichtigere Rolle als für den Durchschnitt der Befragten (32 Prozent).

Beim Abschluss einer BU-Versicherung wiederum ist der persönliche Kontakt am wichtigsten. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt hier den Vermittler vor Ort als bevorzugte Option an. Das gilt auch für die 18- bis 29-Jährigen (45 Prozent). Vergleichsportale schneiden mit 19 Prozent deutlich schlechter ab. Die Studienergebnisse zeigten, welche großes Potenzial für Vermittler beim Thema Absicherung der Arbeitskraft liegt.

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