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Vermögensverwalter über Altersvorsorge Bürger sollten immer auch eigenverantwortlich handeln

Plenarsaal im Bundestag
Plenarsaal im Bundestag: In Deutschland wird ein Staatsfonds erwogen. | Foto: Imago Images / Jürgen Heinrich

Es dürfte mittlerweile jedem bewusst sein, dass weder die gesetzliche Rente noch die politisch inthronisierte Riesterrente ausreichen werden, die finanzielle Alterssicherung der Bevölkerung zu gewährleisten. Wer sich also auf öffentliche Instanzen verlässt, um diese für den eigenen Ruhestand vorsorgen zu lassen, läuft Gefahr im Alter verlassen zu sein.

Zukunft eines Staatsfonds entscheidet sich nach der Bundestagswahl

Zahlreiche Wissenschaftler und Finanzmarktakteure publizierten in den letzten Monaten diverse Alternativen zur Gründung eines deutschen Staatsfonds nach norwegischem Vorbild. Diese Intention ist unterstützenswert und stößt bereits auf sukzessive wachsende politische Anerkennung. Die genaue zukünftige Entwicklung dieser Thematik wird sich jedoch erst nach der Bundestagswahl 2021 zeigen.

Altersvorsorge unabhängig von staatlicher Obhut gestalten

Unabhängig von der Ausprägung eines zukünftigen deutschen Staatsfonds, erscheint es sehr unausgewogen, die eigene, individuelle Altersvorsorge ausschließlich in staatliche Obhut zu geben. Am Kapitalmarkt ist die Diversifikation ein probates Mittel zur Risikoverringerung. Diese sollte auch beim Aufbau unterschiedlicher Rentenbausteine genutzt werden, um unterschiedliche Chancen zu ergreifen und sich nicht von einzelnen Instanzen oder Produkten abhängig zu machen.

Kindergeld langfristig anlegen

Bekanntlich wird die spätere Altersvorsorge insbesondere für jüngere Generationen zukünftig zur Herausforderung. Um Kinder für diese, noch so abstrakt und weit entfernt erscheinende Thematik zu wappnen, bietet es sich beispielsweise an, einen Großteil des Kindergeldes ratierlich am Kapitalmarkt zu investieren. Dies setzt natürlich voraus, dass die Eltern im Alltag nicht auf die staatliche Transferleistung angewiesen sind.

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Angenommen monatlich werden ab Geburt 200 Euro monatlich in einen Fondssparplan investiert und dieser legt die Sparraten wiederum weltweit in Aktien an, ist aufgrund des langen Anlagezeitraumes bis zum Renteneintritt eine attraktive Rendite zu erwarten. Der MSCI World Index erzielte in den letzten 50 Jahren eine durchschnittliche Rendite inkl. reinvestierter Dividenden von etwa jährlich acht Prozent. Werden davon Produktkosten und die Abgeltungssteuer in Abzug gebracht, verbleiben immer noch mehr als fünf Prozent jährlich. Überdies müssen Kinder keine Steuerlast tragen, soweit eine Nichtveranlagungsbescheinigung zuzüglich eines Freistellungsauftrages vorliegen und die Einkünfte unter 10.581 Euro betragen. Zur Vereinfachung und um keine maßlosen Renditeannahmen zu stellen, folgt das Rechenbeispiel der durchschnittlichen, fünf prozentigen Wertsteigerung und der Annahne dass ein Kind den Sparplan fortführt, sobald es erwerbstätig und die Eltern demnach nicht mehr Kindergeld bezugsberechtigt sind.

Mit kleinen Sparraten zum Millionär

Soweit der Sparvertag unter oben genannten Annahmen unverändert über 67 Jahre bedient wird, kann zum Renteneintritt über ein Vermögen von etwa 1,25 Millionen Euro verfügt werden. Es wird demnach ersichtlich, dass auch vergleichsweise kleine Beträge bei der unterstellten Ausdauer zu einem großen Vermögen anwachsen können. Zugegebenermaßen ist die Kalkulation nicht inflationsbereinigt. Dagegen steht jedoch das Argument, dass eine zukünftige Preissteigerung auch mittels dynamisch anwachsender Einzahlungsraten ausgeglichen werden kann.

Über den Autor:

Andreas Schyra ist Vorstandsmitglied der Vermögensverwaltung PVV und Dozent an der FOM Hochschule Essen

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