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Bürgerbewegung Finanzwende Ratenkredite oft viel zu teuer

Der Grünen-Politiker Gerhard Schick hat 2018 die "Bürgerbewegung Finanzwende" ins Leben gerufen und dafür sein Bundestagsmandat niedergelegt.
Der Grünen-Politiker Gerhard Schick hat 2018 die "Bürgerbewegung Finanzwende" ins Leben gerufen und dafür sein Bundestagsmandat niedergelegt. | Foto: Bündnis 90/Die Grünen

Trotz Niedrigzinsumfeld langen viele Banken kräftig zu, wenn es um Ratenkredite geht. Um einen solchen Kredit zu tilgen, müssen Verbraucher bis zu 25 Prozent Effektivzinsen zahlen, die Kosten für eine Restschuldversicherung mit einberechnet. Das ergab eine Auswertung des IFF (Institut für Finanzdienstleistungen). In Auftrag gegeben hat sie der Verein „Bürgerbewegung Finanzwende“ mit dem ehemaligen finanzpolitischen Sprecher der Grünen Gerhard Schick an der Spitze.     

Die Studienautoren machten insgesamt 94 Kreditvergabetests, aus denen sie 166 konkrete Kreditangebote erhielten. Ziel der Mystery-Kredittester waren die Banken Santander, Targo, die VR-Banken , Sparkassen, Sparda, Postbank, Commerzbank, Deutsche Bank und Hypovereinsbank.

Etwa bei jedem dritten Kreditangebot (in 53 von 166 Fällen) sollten die Testpersonen mindestens rund das Doppelte des gängigen Marktzinses zahlen, die gleich mitangebotene Restschuldversicherung einberechnet, heißt es von „Bürgerbewegung Finanzwende“.

Kaum auf individuelle Finanzsituation eingegangen

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Restschuldversicherungen werden Kunden in der Regel zusammen mit einem Kredit angeboten: Bei Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers aufgrund etwa von Krankheit oder Arbeitslosigkeit soll ein Versicherer die Raten weiterzahlen. An Restschuldversicherungen verdienen auch die vermittelnden Banken mit. Das mache die Kredite unverhältnismäßig teuer, kritisieren die Tester: In vielen Fällen wären die Kunden mit einem Dispokredit wohl günstiger davongekommen.

Auch in den Verkaufsgesprächen, die den Kreditangeboten zugrunde lagen, seien viele Bankvermittler nur unzureichend auf die individuelle Finanzsituation der Kunden eingegangen, heißt es von „Bürgerbewegung Finanzwende“ weiter. Kaum ein Vermittler hätte zudem überprüft, ob ein Kunde möglicherweise bereits eine Restschuldversicherung habe.

Ein besonders miserables Zeugnis in puncto Vertrieb stellen die Tester der Santander Bank aus: Die Testkunden seien hier in vier von fünf Fällen zum Abschluss einer Restschuldversicherung genötigt worden. Bei den Zinsen stachen demnach die Targobank, Postbank und Volks- und Raiffeisenbanken als Institute mit besonders teuren Angeboten hervor.

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