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Büroimmobilienmarkt Verschärfter Wettbewerb für deutsche Investoren

Dominik Röhrich, Head of Fund Management Office, Patrizia Immobilien AG
Dominik Röhrich, Head of Fund Management Office, Patrizia Immobilien AG
Die Büroimmobilie gehört weiterhin zu den attraktivsten Anlagewerten für institutionelle Investoren. Vor allem der zunehmende Wirtschaftsaufschwung in Europa und die günstigen Finanzierungskonditionen sorgen für positive Stimmung auf den Immobilienmärkten. Hierbei gilt Deutschland mit seinen hervorragenden Bedingungen nach wie vor als sicherer Hafen und zieht ausländische Investoren wie ein Magnet an. Daraus ergeben sich Chancen, aber auch große Herausforderungen für deutsche Investoren. Denn ich beobachte, dass sich nicht nur das Kapital in den Märkten erhöht, sondern der deutsche Markt in den vergangenen Jahren deutlich beschleunigt wurde. Dies gilt vor allem für einzelne Büroobjekten und kleine Portfolios. Verschiedene Anlagevehikel sowie Investitionsstrategien konkurrieren miteinander und bewirken, dass sich die Transaktionszeiten immer weiter verkürzen.

Deutsche Investoren sehen sich auf Ihrem Heimatmarkt mit einem deutlich verschärften Wettbewerb konfrontiert. Sie agieren eher konservativ und sind in vielen Fällen kaum in der Lage, den internationalen und deutlich risikoaffineren Investoren etwas entgegenzusetzen. Denn bei ihren Investitionen gehen ausländische Institutionelle grundsätzlich eher auf „Masse“, das heißt, auf große Portfoliokäufe, da sich der Sprung auf den fernen, ausländischen Markt sonst nicht lohnen würde. Bei ihren Masseneinkäufen nehmen sie auch das eine oder andere schlechte Produkt im Portfolio in Kauf.

Die Hauptsache ist, dass eine ausreichend hohe Quote an guten Einzelprodukten vorhanden ist, um die gewünschte Rendite erzielen zu können. Es ist infolge dessen zu befürchten, dass deutsche Investoren, die nicht über ein tiefergehendes Know-how zum Büroimmobilienmarkt verfügen, auf qualitativ schlechtere Produkte ausweichen. Denn beim Bieten um Portfolios und einzelne Büroobjekte werden sie von ihren zahlungskräftigen Wettbewerbern aus dem Ausland ausgebootet. Doch sie verkennen, dass auch bei Portfolio-Deals jedes einzelne Objekt unter die Lupe genommen werden muss, um Schwachstellen ausfindig zu machen. Es ist wichtig, auch bei den aktuellen Marktbedingungen an hohen Qualitätsansprüchen festzuhalten, selbst wenn das in manchen Fällen bedeutet, einen Deal auszulassen.

Ich vermute, dass sich die Situation auch in den nächsten Jahren weiterhin verschärfen wird, wenn aufgrund der positiven wirtschaftlichen Rahmendaten und Entwicklung immer mehr ausländische Investoren, insbesondere aus Asien, auf den deutschen Markt kommen. Gleichzeitig ergibt es für deutsche Investoren kaum Sinn, aus dem Heimatmarkt auszusteigen, wenn hierzulande doch beste Konditionen für Investments im Büroimmobiliensegment vorherrschen. Für viele deutsche Investoren entsteht daraus geradezu ein Dilemma. In einem solchen Umfeld werden sich Investoren nur mit einem starken Partner durchsetzen, der die Märkte, die kommenden Anforderungen und Trends richtig prognostizieren und Risiken adäquat einpreisen kann

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