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Aktualisiert am 04.10.2016 - 17:55 Uhrin MärkteLesedauer: 9 Minuten

Bundesbank-Statistik Deutsche haben wieder Lust auf Aktien

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Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften: erneut kräftige Geldvermögensbildung bei rückläufiger Verschuldung


Die transaktionsbedingte Geldvermögensbildung der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften fiel im dritten Quartal 2015 mit 55 Milliarden Euro abermals kräftig aus. Aufgebaut wurden vor allem Bankeinlagen (einschließlich Bargeld) sowie Aktien und sonstige Anteilsrechte, denen netto gut 20 Milliarden Euro beziehungsweise knapp 13 Milliarden Euro zuflossen. Zudem nahmen Investitionen in Investmentfondsanteile mit 4 Milliarden Euro leicht zu. Positive Beiträge kamen zusätzlich von der Kreditvergabe, die mit knapp 8 Milliarden Euro insgesamt deutlich stärker ausfiel als im Vorquartal. Kreditnehmer waren in erster Linie andere inländische nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften sowie sonstige Finanzintermediäre.

Die Außenfinanzierung fiel im Berichtsquartal mit 8,6 Milliarden Euro vergleichsweise verhalten aus. Negative Beiträge kamen von der Finanzierung über Kredite (0,7 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorquartal entwickelte sich hierbei insbesondere die Kreditaufnahme bei inländischen MFI verhalten, während bei anderen inländischen Kapitalgesellschaften, darunter insbesondere bei nichtfinanziellen Unternehmen, netto knapp 5 Milliarden Euro zusätzliche Kredite aufgenommen wurden. Auch Finanzderivate und Mitarbeiteraktienoptionen trugen negativ zur Entwicklung bei, per saldo wurden diese Verbindlichkeiten im Umfang von etwa 1 Milliarden Euro zurückgeführt. Positiv zur Finanzierung trugen im Berichtsquartal vor allem die marktbasierten Instrumente bei. So wurden unter anderem börsennotierte Aktien netto im Umfang von knapp 3 Milliarden Euro emittiert, wobei primär die privaten Haushalte in Deutschland einen Gutteil der Finanzierungsmittel bereitstellten. Die Finanzierung über Schuldverschreibungen fiel zwar mit etwa 0,5 Milliarden Euro ebenfalls positiv aus, blieb aber im Vergleich zum Vorquartal deutlich verhaltener.



Diesen transaktionsbedingten Zunahmen des Geldvermögens und der Verbindlichkeiten stehen Bewertungsverluste gegenüber, die sowohl das Geldvermögen (121 Milliarden Euro) als auch die Verbindlichkeiten ( 238 Milliarden Euro) merklich prägten. Unter Berücksichtigung dieser kräftigen Bewertungseffekte stieg das Nettogeldvermögen insgesamt betrachtet um gut 163 Milliarden Euro oder 10 Prozent und damit so kräftig wie zuletzt im Jahr 2008. Dadurch wurde im dritten Quartal 2015 ein Wert von -1 492 Milliarden Euro erreicht. Die Verschuldungsquote, definiert als Anteil der Summe von Schuldverschreibungen, Krediten und Pensionsrückstellungen am annualisierten nominalen Bruttoinlandsprodukt, lag Ende des dritten Quartals bei 62,9 Prozent. Durch die einerseits leichte Rückführung der Verschuldung und das andererseits positive annualisierte Wachstum des Bruttoinlandsprodukts lag die Verschuldungsquote somit unter dem Niveau des Vorquartals.

Aufgrund zwischenzeitlich durchgeführter Revisionen der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung sind die Angaben dieser Pressenotiz nicht mit denen früherer Pressenotizen vergleichbar.

Nähere Informationen zur Finanzierungsrechnung finden Sie hier.

Die Daten zu Geldvermögen und Verbindlichkeiten (unkonsolidiert) können Sie hier einsehen (als PDF-Dokument). Daten zu Geldvermögensbildung und Außenfinanzierung (unkonsolidiert) finden Sie hier.

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