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Aktualisiert am 06.04.2020 - 16:26 Uhrin Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 2 Minuten
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Bundestagswahl Der Countdown läuft

Es ist wieder soweit: Am 24. September ist Bundestagswahl. Aktuell sieht es so aus, als ob die Christdemokraten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Spitze erneut den Zuschlag für die Regierungsbildung bekommen.

Die CDU-Führung mit circa 15 Prozentpunkten scheint kaum überwindbar. Die von Befragten als wahlkampfrelevant identifizierten Themen wie soziale Gerechtigkeit, Zuwanderung und der Skandal um die deutsche Autoindustrie bieten der SPD kaum Möglichkeiten für ein Aufholen.

Soziale Gerechtigkeit scheidet als Wahl-Katalysator für die Sozialdemokraten voraussichtlich aus, da es Deutschland wirtschaftlich gut geht und die Arbeitslosenquote niedrig ist. Hinzu kommt, dass die Einkommensverteilung hierzulande laut Daten der Weltbank gerechter als in den meisten anderen – sogar europäischen – Ländern ist.

Zuwanderung: Kein Wahlkampfthema für die SPD

Die aktuell hohe Zuwanderungsrate kann sich die SPD voraussichtlich nicht zunutze machen, da es keinen direkten Effekt zwischen der Zahl der Asylsuchenden und der linken Tendenz der Bürger gibt.

Die Zuwanderung aus Osteuropa im Zuge der deutschen Einheit hat die Popularität der sogenannten Republikaner (REP) und Deutschen Volksunion (DVU) zwar zeitweise durchaus befördert. Es ist jedoch zweifelhaft, ob das der SPD geholfen hat. Zwar verzeichnete die Partei im Jahr 1998 mit 40,9 Prozent tatsächlich das beste Wahlergebnis seit der Kanzlerschaft Helmut Schmidts, aber das hatte vermutlich viel mit Wechselstimmung nach 16 Jahren Kohl-Regierung, sehr wenig dagegen mit Angst der Wähler vor dem Erstarken rechtsextremer Parteien zu tun.

Der Dieselskandal ist der SPD nicht dienlich, da sie in der Großen Koalition selbst Teil der Regierung ist. Wenn es darum geht, Versäumnisse bei der fehlenden Distanz zwischen Politik und Industrie anzuprangern, muss sich die Partei selbstverständlich zurückhalten, um sich nicht selbst zu schaden.

Koalitionsfrage bringt Spannung

Die einzige offene Frage, die das Potenzial hätte, noch Spannung in die Bundestagswahl zu bringen, ist die der möglichen Koalitionsszenarien. Ein wahrscheinlicher Wahlsieg Merkels könnte entweder in einer Weiterführung der Großen Koalition, einem Dreierbündnis mit FDP und den Grünen oder möglicherweise sogar in einer schwarz-gelben Koalition münden.

An den Aktienmärkten dürfte der bereits eingepreiste Wahlsieg Merkels die Kurse langfristig eher stützen. Eine potenzielle Regierungsbeteiligung der FDP könnte deutschen Aktien sogar zusätzlichen Schwung verleihen.

Am deutschen Rentenmarkt erwarten wir bei einem Merkel-Sieg einen moderateren Zinsanstieg als unter einer SPD-geführten Regierung. Die südeuropäischen Spreads dürften bei einem starken Abschneiden der SPD schrumpfen, könnten bei einer unerwarteten CDU/FDP-Koalition aber spürbar steigen.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.