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Aktualisiert am 03.01.2023 - 19:02 Uhrin Berufsbild BeraterLesedauer: 3 Minuten

Altersvorsorge in Deutschland Vermittlerverband drückt bei Riester-Reform aufs Tempo

Besucher der Glaskuppel im Berliner Reichstagsgebäude
Besucher der Glaskuppel im Berliner Reichstagsgebäude: Der Vermittlerverband BVK fordert „aus marktwirtschaftlichen Erwägungen eine freie verpflichtende Wahl zwischen privaten und staatlichen Anlagemöglichkeiten“. | Foto: Richard Ley / Pixabay

Die öffentliche Debatte über die Zukunft der Rente hat neuen Schwung erhalten, freut man sich aktuell beim Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK). „Nun liegt der Ball wieder bei der Politik“, kommentiert BVK-Präsident Michael H. Heinz die in der vorigen Woche vorgelegte Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesministeriums der Finanzen (BMF).

Demnach schaffe etwas mehr kapitalgedeckte Altersvorsorge die Probleme der umlagefinanzierten Rente zwar nicht aus der Welt. „Die Kapitaldeckung kann aber zusätzliche Alterseinkünfte hervorbringen und so die umlagefinanzierte Rente, die in den kommenden Jahrzehnten demographiebedingt langsamer wachsen wird als der allgemeine Wohlstand, ergänzen“, heißt es in dem 25-seitigen Papier.

Verpflichtender Beitrag

Wichtig sei – im Gegensatz zur Riester-Rente, die auf Freiwilligkeit setzt – ein verpflichtender Beitrag. In bestimmten Fällen könne es auch sinnvoll sein, freiwillige Zusatzbeiträge in einen Altersvorsorge-Fonds zu ermöglichen. „Durch eine Schuldenfinanzierung könnte der Vermögensaufbau deutlich beschleunigt werden“, heißt es vom Beirat weiter.

Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK)
Michael H. Heinz © BVK

Allerdings würde eine solche Finanzierung weitreichende Fragen aufwerfen. In der wissenschaftlichen Debatte habe sich noch kein abschließender Konsens herausgebildet, um in diesem Punkt eine klare Empfehlung abzugeben. Bereits entschieden hat sich hierin dagegen Verbandspräsident BVK, der einer schuldenfinanzierten staatlichen Förderung über einen staatlichen Fonds sehr kritisch gegenübersteht.

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Dennoch teile er die Forderung des Beirats, „dass die Möglichkeiten für die Einrichtung eines staatlichen Fonds und die damit verbundenen Risiken sorgfältig abgewogen werden sollten, bevor eine Entscheidung getroffen wird.“ Denn: „Gerade in Krisenzeiten müssen Kapitalmarktrisken einbezogen und mögliche Zweckentfremdungen des Anlagevermögens durch den Staat ausgeschlossen werden.“

Bestandsschutz für Riester

Auch den vorgeschlagenen Bestandsschutz für die etwa 16 Millionen Riester-Sparer begrüßt der BVK zwar grundsätzlich. Der Verband vermisst aber konkrete Vorschläge, wie die Riester-Rente reformiert werden solle. Hierzu hatte der BVK bereits konkrete Vorschläge unterbreitet. Demnach führt kein Weg an einer zusätzlichen privaten Altersvorsorge wie der Riester-Rente vorbei.

 

Allerdings müsse man dieses rentenpolitische Förderinstrument dringend umbauen. So könnten beispielsweise die Riester-Anbieter ihre Kundengelder chancenreicher anlegen, wenn die verpflichtende Beitragsgarantie aus dem Gesetz gestrichen würde. Und die Riester-Rente könnte für weitere Berufsgruppen geöffnet werden, wie beispielsweise für Selbstständige.

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