ESG-Expertin Hellen Mbugua
Erfolg für Unternehmen
Hellen Mbugua ist ESG-Expertin beim Calvert Institute. Foto: Calvert Research and Management
Von der Eigentümerstruktur bis zu Aktionärsrechten: Wie Unternehmen organisiert sind, hat großen Einfluss auf den Gewinn. Hellen Mbugua und Daniel Rourke vom Calvert Insitute nehmen zehn Faktoren unter die Lupe.
Unser Ziel bei der Analyse der Ergebnisse war es, festzustellen, wie die Verteilung der materiellen Faktoren innerhalb der Vier-Cluster-Organisation von Anhang A die Entscheidungsfindung der Investoren leiten könnte. Zu diesem Zweck stellten wir fest, dass sich die materiellen Governance-Faktoren in drei Hauptkategorien unterteilen lassen: im Großen und Ganzen materielle Faktoren, grundlegende Governance-Faktoren und qualitative Governance-Faktoren. Wir erörtern jede dieser Kategorien weiter unten.
Im Großen und Ganzen materielle Faktoren
Buchhaltungsrisiko und Eigentümerstruktur sind in den meisten Ländern Einstiegsfaktoren. Sowohl das Buchführungsrisiko...
Das Thema Nachhaltigkeit bewegt Unternehmen, Kapitalmärkte, Gesetzgeber. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die Analysen und Thesen der bedeutendsten Nachhaltigkeitsexperten, Top-Ökonomen und Großinvestoren – gebündelt und übersichtlich. Sie sollen dir die wichtigen Entwicklungen auf dem Weg zur nachhaltigen Gesellschaft und Finanzwelt clever und zuweilen kontrovers aufzeigen.
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Unser Ziel bei der Analyse der Ergebnisse war es, festzustellen, wie die Verteilung der materiellen Faktoren innerhalb der Vier-Cluster-Organisation von Anhang A die Entscheidungsfindung der Investoren leiten könnte. Zu diesem Zweck stellten wir fest, dass sich die materiellen Governance-Faktoren in drei Hauptkategorien unterteilen lassen: im Großen und Ganzen materielle Faktoren, grundlegende Governance-Faktoren und qualitative Governance-Faktoren. Wir erörtern jede dieser Kategorien weiter unten.
Im Großen und Ganzen materielle Faktoren
Buchhaltungsrisiko und Eigentümerstruktur sind in den meisten Ländern Einstiegsfaktoren. Sowohl das Buchführungsrisiko als auch die Eigentumsstruktur erwiesen sich in drei von vier unserer Ländercluster als wesentlich. Daher betrachten wir diese Einstiegsfaktoren für Investoren in fast jedem Land, mit einigen wenigen bemerkenswerten Ausnahmen, die im Folgenden erörtert werden.
In gewisser Weise ist die Feststellung, dass das Buchführungsrisiko und die Eigentumsstruktur im Großen und Ganzen wesentlich sind, intuitiv. Eine schwache Leistung bei beiden Messgrößen wäre für die meisten Investoren ein Fanal. Zum Beispiel identifiziert unser Maß des Rechnungslegungsrisikos Unternehmen für Anomalien in der Finanzberichterstattung, zum Beispiel Einnahmen, Ausgaben und Asset-Liability-Bewertungen. Diese Anomalien können Probleme mit der Art und Weise signalisieren, wie ein Unternehmen geführt wird, oder anzeigen, ob es potenzielle Probleme mit internen Kontrollen gibt.
Ebenso kann eine schwache Leistung bei der Zusammensetzung der Eigentümerstruktur ein Hinweis auf ein Ungleichgewicht zwischen Aktienbesitz und Entscheidungsbefugnis sein. Diese Ungleichgewichte können ein Risiko für Minderheitsaktionäre darstellen, die oft nur eine begrenzte Kontrolle oder beschränkte Möglichkeiten haben. Unser Research unterstützt die Vorsicht der Investoren bei Unternehmen, die diesen Aspekten hinterherhinken, mit den folgenden beiden Ausnahmen:
- Im Cluster Schwache Praktiken/Schwache Regeln wurde festgestellt, dass das Rechnungslegungsrisiko nicht wesentlich ist. Diese Länder haben tendenziell schwächere Durchsetzungsmechanismen, was zu Vertuschungen führen kann und ein Grund dafür sein könnte, dass es nicht wie anderswo ein Punkt der Differenzierung ist.
- In unserem Cluster Starke Praktiken/starke Regeln war die Eigentümerstruktur nicht wesentlich. Investoren in diesen Ländern sind in der Regel bereits durch mehrere Schichten geschützt - das heißt durch starke Konventionen und angemessene Durchsetzung.
Grundlegende Governance-Faktoren
Unabhängigkeit des Vorstands, Gehaltszahlen und Aktionärsrechte sind grundlegende Maßstäbe für die Leistung der Unternehmensführung, die sich in beiden Weak-Practices-Clustern als wesentliche Faktoren herauskristallisieren.
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