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Capital Group zu Anleihen „Vorsicht bei hohen Bewertungen“

Zuletzt begrenzte sich die Volatilität weitgehend auf die Schwellenländer, das könnte sich nun ändern. Denn obwohl die Weltwirtschaft trotz divergierender Konjunktur recht stabil bleibt, könnte in nächster Zeit aufgrund strafferer Finanzbedingungen Unruhe an den Märkten entstehen. Da viele Asset-Klassen derzeit recht hoch bewertet sind, erscheint deshalb bei der Portfolioausrichtung ein konservativer Ansatz sinnvoll. Zu diesem Fazit sind die Mitglieder des weltweiten Anleihen-Teams von Capital Group während ihres zweitägigen Forums der Portfolio Strategy Group (PSG) gekommen.

Wirtschaftsentwicklung sorgt für divergierende Geldpolitik

Seit Anfang 2018 hat sich das Wirtschaftsumfeld verändert. Damals schien es, als würde das Wachstum synchroner. Stattdessen ist das Wachstum in den USA zwar gestiegen, doch in Europa, China und den Schwellenländern ist es zurückgegangen. Diese Divergenz führte zu einer entsprechend unterschiedlichen Geldpolitik: die Straffung in den USA hat Auswirkungen auf die internationale Liquidität und führt zu höherer Volatilität in Emerging-Markets (EM).

Folgen der Handelskonflikte noch nicht absehbar

Seit der Finanzkrise sind sowohl die öffentliche als auch die private Verschuldung weiter gestiegen, was das Weltfinanzsystem krisenanfälliger macht. Nach wie vor ist nicht klar, wie die Handelskonflikte ausgehen, sodass das Expertenforum mögliche Folgen noch nicht sicher prognostizieren kann. Dennoch erinnert die Fachleute der Capital Group die jüngste Marktvolatilität daran, dass innenpolitische Ziele, wie sie mit Importzöllen verfolgt werden, zu Marktturbulenzen führen können.

Krisenanfälligkeit gestiegen – Finanzmärkte mit zentraler Rolle

Die US-Konjunktur dürfte ihren Höhepunkt überschritten haben: Daher erwarten die Investment-Experten von Capital Group für die folgenden Quartale zwar weiterhin Wachstum, doch dürfte es niedriger ausfallen als zuletzt. Die anhaltende Straffung der US-Geldpolitik, die für die Spätphase eines Konjunkturzyklus typischen Engpässe – etwa am Arbeitsmarkt – die steigende Inflation und nicht zuletzt Ungleichgewichte wie eine hohe Verschuldung machen Wirtschaft und Märkte krisenanfällig. Hinzu kommt die ernüchternde Erkenntnis, dass die letzten beiden Rezessionen keine volkswirtschaftlichen Gründe hatten, sondern von den Finanzmärkten ausgingen.

Diese zentralen Entwicklungen sollten Anleger im Auge behalten

Unternehmensanleihen: Die gute US-Konjunktur hat die Unternehmen gestützt, doch die Gewinnmargen dürften wieder zurückgehen, da das Wachstum in den nächsten Jahren voraussichtlich abnimmt. Hohe Bewertungen von Unternehmensanleihen – nur knapp unter den Höchstständen des aktuellen Zyklus – sind trotz recht ordentlicher Fundamentaldaten eine Herausforderung. Relativ wahrscheinlich ist, dass das Wachstum zwar zurückgeht, aber positiv bleibt, was gut für den Markt wäre.

Zinsstrukturkurve: Die US-Notenbank Fed hat die Kurzfristzinsen angehoben, doch die Langfristzinsen sind weniger stark gestiegen. Dadurch wurde die US-Zinsstrukturkurve flacher. Fünfjährige Titel scheinen weiter attraktiv. Wenn die Marktvolatilität steigt, könnte es sich anbieten, auf eine steilere Zinsstrukturkurve zu setzen.

Inflation: Die Endphase des Konjunkturzyklus sorgt für weiteren Inflationsdruck. Auch wenn die Break-even-Inflation von Treasury Inflation-Protected Securities (TIPS) gestiegen ist – das Plus liegt unter unter dem der tatsächlichen Inflation. TIPS erscheinen daher attraktiv bewertet. Es sind viele Szenarien denkbar, in denen sich TIPS besser entwickeln als US-Unternehmensanleihen.

Hypothekenanleihen: Die Spreads von Hypothekenanleihen gegenüber US-Staatsanleihen bleiben eng, aber stabil. Im Vergleich zu Unternehmensanleihen und anderen Credits kann man im Hypothekensektor bei einer geringeren Volatilität höhere Portfoliorenditen und Erträge erwirtschaften, wenn das Wirtschaftswachstum zwar zurückgeht, aber positiv bleibt.

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