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Capital Group zum Handelskonflikt Langfristige Anleger sollten dranbleiben

Mitte Oktober sorgte die Hoffnung auf eine Lösung des US-chinesischen Handelskonflikts an den weltweiten Finanzmärkten für einen kräftigen Kurssprung: Die USA hatten zugestimmt, zuvor geplante Zollerhöhungen für chinesische Produkte im Wert von 250 Milliarden US-Dollar auszusetzen. Im Gegenzug sagte China zu, US-Agrargüter im Wert von bis zu 50 Milliarden US-Dollar zu kaufen. Dieser Mini-Deal war das erste positive Zeichen nach Monaten der Eskalation. Doch wie bedeutend ist das Abkommen tatsächlich?

Beide Seiten wollen Druck abbauen

„Wir sehen eine Deeskalation und einen Schritt in eine konstruktive Richtung“, sagt Matt Miller, Volkswirt bei Capital Group. „Allerdings sind Peking und Washington noch weit von einer Lösung entfernt. Die USA und China dürften sich noch in den kommenden Jahrzehnten um diese Themen streiten. Der im Oktober ausgehandelte Deal spiegelt den Wunsch beider Seiten wider, kurzfristig Druck aus dem Streit herauszunehmen.“

Die US-Regierung sieht sich wegen der Präsidentschaftswahlen 2020 zum Handeln gezwungen, erklärt Miller. Für Peking spielen andere Faktoren eine wichtige Rolle, darunter das verlangsamte Wirtschaftswachstum Chinas, steigende Lebensmittelpreise und pro-demokratische Proteste in Hongkong.

„Beide Seiten wollten etwas erreichen, das sie als ‚Sieg‘ verkaufen können“, so Miller. „Es ist sinnvoll, kurzfristig ein neues Gleichgewicht zu erzielen, während größere Meinungsverschiedenheiten weiterhin ungelöst bleiben. Wenn der Mini-Deal Bestand hat – und das bleibt abzuwarten –, können beide Seiten sich vor ihren heimischen Wählern als Sieger darstellen und die weiteren Verhandlungen möglicherweise auf eine weniger dramatische Grundlage stellen.“

Stehen die USA vor einer Rezession?

Mit Blick auf die Handelsaussichten für die US-Wirtschaft schätzen Darell Spence und Jared Franz, beide Wirtschafts-Experten bei Capital Group, die Marktvolatilität dieser Tage als hoch ein. Sie erwarten jedoch, dass diese zu ihren historischen Durchschnittswerten zurückkehrt.

Ihrer Ansicht nach kann die US-Wirtschaft einen begrenzten Handelskrieg durchaus bewältigen, solange es nicht zu weiteren Eskalationen kommt. Sollten die USA und China allerdings höhere Zölle erheben, steige das Risiko einer Rezession erheblich: „Der tatsächliche Wendepunkt ist schwer zu prognostizieren“, betont Spence.

Die Geschäfte in China gehen weiter

In China verlangsamt sich die Wirtschaft. Unterdessen trägt die wachsende Mittelschicht zu einer stärker binnenmarktorientierten Wirtschaft bei. Inländische Konsumausgaben treiben diese Entwicklung. „Wenn Investoren China von Los Angeles oder New York aus beobachten, könnten sie den Eindruck haben, das Land leide unter einem lang anhaltenden Handelskrieg. Aber das fühlt sich vor Ort anders an“, erklärt der in Hongkong ansässige Portfoliomanager Steve Watson bei Capital Group. „Das Leben und auch die Geschäfte gehen weiter.“

Globalen Konzernen eröffnen sich Chancen – trotz des Handelsstreits

Im Epizentrum des Handelskonflikts zwischen den USA und China stehen multinationale Unternehmen. Dennoch sind professionell geführte, globale Konzerne aussichtsreich genug positioniert, um in einem schwierigen Umfeld erfolgreich zu sein und sich in China zu behaupten, erwartet Capital Group-Portfoliomanagerin Jody Jonsson.

„Für Anleger ist es sehr wichtig, sich nicht zu sehr auf die Störgeräusche zu konzentrieren, die durch Protektionismus entstehen“, so Jonsson. Würden Anleger sich wegen des Handelskonflikts zurückhalten, in multinationale Unternehmen zu investieren, dürfte nach einigen Jahren des längerfristigen Anlegens in der Rückschau zu sehen sein: Der Rhetorik wurde zu viel Aufmerksamkeit gezollt.“

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