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Carmignac-Experte warnt vor Deflation

Didier Saint-Georges
Didier Saint-Georges
„Die Sparmaßnahmen einzelner Länder, die die Schuldenkrise bekämpfen sollen, haben dazu geführt, dass ganz Europa derzeit mit ernsthaften deflationären Risiken zu kämpfen hat“, sagt Saint-Georges. Um die „tödliche Seuche“ Deflation unter Kontrolle zu bekommen, ohne einen Zusammenbruch der Währungsunion zu riskieren, müsse man zu Mitteln greifen, die früher nicht in Frage gekommen wären. Darunter versteht der Carmignac-Experte eine expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank EZB, die eine Null-Zins-Politik verfolgen, den Rettungsschirm EFSF direkt oder indirekt finanzieren und dadurch den Finanzsektor stabilisieren sollte.

Denn auch wenn die Eurozone um einen gründlich ausgearbeiteten, verpflichtenden Finanzplan nicht herumkommen würde – das allein würde nicht ausreichen, um die Probleme zu lösen. „Man darf die selbstmörderischen Auswirkungen exzessiver Sparmaßnahmen nicht außer Acht lassen“, erklärt Saint-Georges. Schließlich könnten die gegenwärtigen Sparanstrengungen in eine Rezession münden, die das Schuldenproblem unbeherrschbar machen würde.

Durch die deflationären Tendenzen in Europa und, in geringeren Maße, auch in den USA werde sich die Kluft zwischen den Industrie- und den Schwellenländern weiter vergrößern, so Saint-Georges weiter. Auch wenn die aufstrebenden Volkswirtschaften sich kurzfristig nicht komplett von den Entwicklungen in den kriselnden Industrieländern abkoppeln können, verfügen sie über gute Fundamentaldaten und haben langfristig hohes Potenzial.
Aktien, Euro, Gold: Die Marktausblicke 2012

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