LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in Gold & EdelmetalleLesedauer: 3 Minuten

Carmignac-Stratege über Gold „Ein Gold-Anteil von 10 bis 15 % wäre sinnvoll“

Seite 2 / 3

Zinsen, Inflation, Konjunktur, Geopolitik, Angebot & Nachfrage: Welche Faktoren haben Ihrer Meinung nach in den kommenden Monaten den größten Einfluss auf den Goldpreis?

Saint-Georges: Die wichtigste Einflussgröße für den Wert von Gold wäre seine Fähigkeit, als Sachwert zu fungieren, dessen Wert gegenüber abgewerteten Währungen steigt. Dies würde bei einer Hyperinflation eintreten, was auf kurze Sicht unwahrscheinlich ist. Möglich wäre dies aber auch, wenn die Glaubwürdigkeit der Zentralbanken zunehmend infrage gestellt werden würde. Dies könnte beispielsweise in Japan geschehen, wenn das gestiegene Haushaltsdefizit explizit durch den Ankauf japanischer Staatsanleihen durch die BoJ finanziert, das heißt wenn es „monetarisiert“ würde.

Und welche dieser Faktoren haben in den kommenden Monaten einen eher geringeren Einfluss auf den Goldpreis?

Saint-Georges: Die Geopolitik liegt als Faktor weit hinten und ist schwer als Ursache für einen Anstieg des Goldpreises in den kommenden Monaten vorherzusagen.

Bitte beschreiben Sie ein realistisches Szenario, in dem es in den kommenden Monaten zu stark steigenden Goldpreisen kommen würde. Welche Wahrscheinlichkeit messen Sie diesem Szenario bei?

Saint-Georges: Ein Szenario könnte darin bestehen, dass Staaten weltweit beginnen, fiskalpolitisch einzugreifen, das heißt hohe Haushaltsdefizite fahren, um Wachstum und Inflation anzukurbeln. Dies würde für sich genommen bereits den Goldpreis in die Höhe treiben. Wenn die Zentralbanken dann ihre Verlängerung der quantitativen Lockerung bestätigen, würde dies als „Monetarisierung“ der Haushaltsdefizite betrachtet werden. Dies würde zu einer Abwertung der Hauptwährungen führen und den Goldpreis noch weiter steigen lassen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschieht, ist jedoch eher gering, da den Zentralbanken sehr viel an ihrer Glaubwürdigkeit gelegen ist. Aber es ist durchaus plausibel. Dies ist ein Tail-Risiko, dass man mit Gold sehr effektiv absichern kann.

Tipps der Redaktion