Cash-Reserven von Banken und Fondsanbietern steigen Pralle Kasse
Guillaume Rigeade, Manager des Edmond de Rothschild Fund Bond Allocation, ging schon im Frühsommer auf Nummer sicher. Sehr bedeutende Teile des Fondskapitals hielt er als Barreserve bereit. „Wir haben im Edmond de Rothschild Fund Bond Allocation unsere Schutzmechanismen verstärkt und die Cash-Quote des Portfolios auf ein Drittel hochgefahren. Zuletzt war der Markt von Risiken wie der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas und der Zinspolitik der US-Notenbank Fed geprägt“, erinnert Rigeade.
„Als Bargeld gehaltenes Kapital verliert stetig an Kaufkraft“, gibt hingegen David Buckle, Leiter des Bereichs Investment Solution Design bei Fidelity International, zu bedenken. Solange kein akuter Kurseinbruch bei Risiko-Assets bevorsteht, gebe es deutlich attraktivere Anlageklassen als Cash. Dazu gehören laut Buckle Unternehmensanleihen und auch Staatsanleihen. Sollten ihre Erträge künftig schmaler ausfallen, würde allerdings eine verstärkte Flucht in Bargeld einsetzen. „Wenn man einen Kurskollaps erwartet, wäre der Wechsel zu Cash tatsächlich richtig“, so Buckle.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Weitblick ermöglicht nachhaltige Erträge
Richard Carlyle, Investment-Director bei Capital Group, pflichtet bei: „Kommen unsere Manager zu der Meinung, die Aktienmärkte sind zu teuer geworden, können sie einen höheren Cash-Anteil halten, um später in aussichtsreiche Opportunitäten zu investieren.“
Die auf langfristige Erträge ausgerichtete Hauspolitik von Capital Group lässt es folglich zu, bei Ebbe an den Märkten auch einmal die Boote auf Land zu ziehen. Vor diesem Hintergrund haben die Fondsmanager bei dem in Los Angeles beheimateten Vermögensverwalter langfristige Verträge und müssen nicht kurzfristig um ihren Job fürchten, wenn ihnen in schwierigen Marktphasen kein Erfolg beschieden ist. Carlyle zufolge können sich andere Marktteilnehmer diesen langen Atem nicht leisten: „Ein Fondsmanager hingegen, der auf Sicht von einem oder zwei Jahren zu liefern hat, sitzt in der Bredouille, weil er auf Teufel komm raus Ergebnisse liefern muss.“