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Cat-Bonds Katastrophen-Anleihen: Attraktiven Zinsen und weitere Vorteile

Manfred Rath ist Portfoliomanagerbei der KSW Vermögensverwaltung AG in Nürnberg.
Manfred Rath ist Portfoliomanagerbei der KSW Vermögensverwaltung AG in Nürnberg.

Seit rund 20 Jahren werden Cat-Bonds emittiert. Der gesamte Markt hat mittlerweile eingeschätztes Volumen von rund 50 Milliarden Dollar erreicht. Ein Großteil der Transaktionen wird im außerbörslichen Handel und unter institutionellen Teilnehmern abgewickelt. Der durchschnittliche Umsatz liegt bei über 100 Mio. Euro. Von daher ist dieses Geschäftsfeld nicht primär für Privatanleger zugänglich. Trotzdem sollten sie diese Anlageklasse nicht nur in Zeiten von Nullzinspolitik mit ins Auge fassen, denn es winken neben attraktiven Zinsen noch andere Vorteile.

Cat-Bonds werden von Versicherungen oder Rückversicherungen über ein Special Purpose Vehicle (SPV) emittiert. Der Investor kauft ein Wertpapier, dessen Verzinsung und Rückzahlung an das im Vertrag beschriebene Ereignis geknüpft sind (z. B. Sturm in USA oder Erdbeben in Japan). Bleibt die Naturkatastrophe aus, erhält der Anleger die erwirtschafteten Zinsen, eine Risikoprämie und am Ende der Laufzeit sein Kapital zurück.

Tritt der definierte Schadenfall jedoch ein, ist die Verpflichtung des Emittenten, Zinsen, Prämie und das Kapital an die Investoren zurückzuzahlen, entweder aufgeschoben oderaufgehoben. Somit kann der Emittent eine Kompensation für die entstandenen Schädenverbuchen. Der Vorteil für den Emittenten liegt in der Weitergabe des Katastrophenrisikos an den Kapitalmarkt, was unter Umständen günstiger sein kann, als die Absicherung von derartigen Risiken über klassische Verträge.

Anders als bei Unternehmens- oder Staatsanleihen hängen die Zinszahlungen und die Tilgung der Anleihe also nicht nur von der Bonität des Gläubigers, sondern zusätzlich davon ab, ob die definierten Naturkatastrophen wie Hurrikans, Erdbeben oder Überflutungen eintreten. Bei vielen Lesern dürfte der Wirbelsturm Katrina in den USA oder das Erdbeben in Japan unliebsame Erinnerungen hervorrufen. Die Mischung unterschiedlicher Cat-Bonds macht solche Großereignisse für das einzelne Depotkalkulierbar.

Da Fondsmanager in der Regel nicht mehr als zwei bis drei Prozent des Fondsvermögens in Einzelanleihen investieren, ist trotz immer heftig werdender Unwetterkatastrophen kein Totalausfall zu befürchten. Darüber hinaus verteilen sich die Risiken über Kontinente und Regionen hinweg, womit Klumpenrisiken vermieden werden. Die Verzinsung derartiger Anleihen liegt nicht selten deutlich über fünf Prozent. Das ermöglicht den Fonds, attraktive Renditen für ihre Anleger zu erzielen.

Gerade die in jüngster Vergangenheit sehr häufig zu beobachtende Korrelation vieler Anlageklassen brachte eine sehr hohe Volatilität in die Portfolios der Anleger. Erdbeben oder Stürme haben definitiv keine Korrelation zu anderen Anlageklassen. Die Beimischung von Cat-Bonds reduziert somit Schwankungen im Depot und optimiert das Portfolio. Hierin liegt die besondere Stärke dieser Anlageform. Diese Erkenntnis und die geringen Ausfallraten dieser Anlageform haben allerdings auch die Renditen dieser Bonds sinken lassen.

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