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Ark Innovation ETF Cathie Wood über ihre Aktie Nummer eins und das Ende der hohen Inflation

Cathie Wood kommt auf den europäischen ETF-Markt
Cathie Wood kommt auf den europäischen ETF-Markt | Foto: Imago Images / ZUMA Wire

Cathie Wood ist eine der bekanntesten Investorinnen der Gegenwart. Bislang lag ihr Schwerpunkt auf den USA, vor wenigen Tagen kündigte sie die Übernahme des Londoner Fondshauses Rize ETF an. Damit will sie ihre Produkte auch für europäische Anleger zugänglich machen. "Wir wollen ein Standbein im europäischen Markt haben“, sagte Wood im Gespräch mit dem „Handelsblatt“. Denn schon jetzt sei die Sichtbarkeit ihrer Marke in den europäischen Ländern groß. „Jeder vierte Abonnent, der unser Research liest, sitzt in Europa. Das große Interesse wollten wir nutzen und haben jetzt den richtigen Partner dafür gefunden", erklärt Wood. 

Ihre Karriere begann Wood als Ökonomin bei der Investmentgesellschaft Capital Group, später ging sie zum Vermögensverwalter Jennison Associates in New York und als Portfoliomanagerin zu Alliance Bernstein. 2014 gründete sie Ark Investment Management. Die Firma verwaltet insgesamt 25 Milliarden Dollar in mehreren Fonds. Das Flaggschiff ist der auf disruptive Unternehmen spezialisierte ARK Innovation ETF, auf den sieben Milliarden Dollar entfallen.

Fokus auf die Disruptoren

Cathie Wood ist bekannt für ihre mutigen Investitionsentscheidungen und mitunter ambitioniert wirkenden Marktprognosen. Der Schwerpunkt ihres aktiven Aktienfonds liegt auf disruptiven Technologien. In der Vergangenheit bewies sie häufig einen guten Riecher, 2020 konnte sie den Fondswert etwa verdreifachen, was ihr auch zu großer Popularität bei Privatanlegern verhalf.

Im vergangenen Jahr kam es dann in Folge der schnellen und radikalen Zinswende („eine Horrorshow für die Märkte“) zu einem heftigen Einbruch. Obwohl sich der Kurs ihrer Fonds dieses Jahr wieder etwas erholte, sind unterm Strich in diesem Jahr 1,5 Milliarden Dollar an Kundengeldern abgeflossen, bestätigt Wood. Beunruhigen tut sie das jedochnicht. Sie sieht weiterhin großes Potenzial im Technologiesektor: "Unserer Meinung nach ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt einzusteigen."

 

Zwar sei das aktuelle wirtschaftliche Klima geprägt von Unsicherheiten in Folge der Zinswende. Doch während viele Investoren vor der weiterhin hohen Inflation zurückschrecken, sieht Wood die Dinge anders.

Sie erwartet insgesamt ein deflationäres Umfeld, getrieben von technologischen Innovationen, die zu Preisrückgängen führen. "Wir glauben, dass die Inflation ziemlich schnell unter die Marke von zwei Prozent rutschen wird", prognostiziert sie. Bis dahin könnte es aber nochmal ruppig an den Märkten zugehen: Sie erwarte ein „Hard Landing“ und steigende Arbeitslosenzahlen.

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Auf diese Aktien setzt Wood

Cathie Wood hat klare Favoriten, wenn es um Investitionen in Künstliche Intelligenz geht. An vorderster Front steht nach wie vor der Elektroauto-Hersteller Tesla. "Die klare Nummer eins ist für mich Tesla", betont sie. Elon Musk sei für sie der „Thomas Edison unserer Zeit“. Aber auch Unternehmen wie Zoom und Uipath, die im Bereich der Künstlichen Intelligenz tätig sind, stehen bei ihr hoch im Kurs. 

 

Kritischer ist sie beim Börsenstar des bisherigen Jahres: Nvidia. Der Grafikchiphersteller war einst eine ihrer Top-Positionen, wurde jedoch aus dem Flaggschifffonds entfernt. Der Grund dafür: "Manchmal verkaufen wir, wenn wir glauben, dass eine Menge guter Nachrichten bereits in einem Kurs eingepreist ist", erklärt sie.

Auch traditionelle Marktindikatoren wie der S&P 500 stehen bei ihr nicht hoch im Kurs. Sie kritisiert, dass Unternehmen oft erst dann in den Index aufgenommen werden, wenn der größte Kursgewinn bereits passiert ist. Kryptowährungen wie dem Bitcoin steht sie nach wie vor offen gegenüber: „Ich gehe auch davon aus, dass die Börsenaufsicht SEC einen Bitcoin-ETF genehmigen wird. Die Frage ist nur, wann.“

Cathie Wood drängt nach Europa

Mit der Übernahme von Rize ETF soll für Ark Invest ein neues Kapitel beginnen. Wood plant, ihre Fonds, die sie bereits in den USA anbietet, auch in Europa zugänglich zu machen. "Dabei hilft Rize unter anderem, weil die Gesellschaft gute Kontakte zu den Aufsichtsbehörden hat", betont sie. Das sei wichtig wegen der Zulassungsanforderungen.

Eines ihrer Kernprinzipien sei Transparenz. In den USA veröffentliche ihr Team jeden Tag die aktuelle Fonds-Zusammenstellung, zudem die Käufe und Verkäufe des Tages. „Ein weiterer Vorteil ist die Liquidität, weil die Fonds täglich zum fairen inneren Wert handelbar sind“, erklärt sie.

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