Celine Nadolny im „She Speaks Finance“-Interview „Als Einsteiger:in stehst du erst einmal alleine da“
„She Speaks Finance“: Was ist Dein Lieblingsbuch zum Thema Investieren und zum Thema Lebensführung?
Celine: Das ist natürlich schwer zu sagen, weil unter den mittlerweile über 600 gelesenen Büchern etliche Schätze mein Regal zieren, obwohl das natürlich nicht alles Finanzbücher waren. Zwei Bücher möchte ich ganz besonders hervorheben; zum einen das Buch „Der reichste Mann von Babylon“ von George S. Clason. Es ist so wunderbar einfach und bildlich geschrieben. Zudem ist es eines der ältesten Bücher zum Thema „Money Mindset“ und definitiv ein Klassiker, der von vielen versucht wurde zu kopieren, was aber niemandem wirklich gelungen ist.
Zum anderen empfehle ich das für mich beste Finanzbuch, wenn es um den rationalen und wissenschaftlich fundierten Vermögensaufbau geht: „Souverän Investieren“ von Gerd Kommer. Niemand sonst schafft es so amüsant, die Finanzbranche aufs Korn zu nehmen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu einem einfachen und von allen replizierbaren Ansatz zu gießen und dabei keine Guru-Attitüde zu leben.
Hallo, Herr Kaiser!
Worauf sollten Einsteiger:innen bei der Fachliteratur zum Investieren achten? Was sind Qualitätskriterien für Einsteigerliteratur?
Celine: Das ist die größte Herausforderung, denn die gibt es eigentlich nicht. Ich würde hier jetzt gerne zwei bis drei Tipps aufführen, aber das kann ich nicht. Als Einsteiger:in stehst du erst einmal alleine da und bist gefundenes Fressen für die Branche und die ganzen vermeintlichen Experten mit ihrem Blumenstrauß an Strategien. Du kannst dich nicht auf Verlage verlassen. Denn diese verlegen Bücher vor allem unter einer Prämisse, nämlich dem potenziellen Umsatz. Du kannst nicht auf Bestsellersiegel schauen. Denn am häufigsten verkaufen sich Angst und Gier in allen Facetten.