Celine Nadolny im „She Speaks Finance“-Interview „Als Einsteiger:in stehst du erst einmal alleine da“

Du kannst Dich auch nicht auf Bewertungen im Netz verlassen – vor allem nicht bei Amazon, denn die sind in der Regel alle gekauft oder von Leuten, die selbst erst fünf Bücher in dem Bereich gelesen haben. Genau aus den Gründen habe ich mein Projekt „Book of Finance“ gestartet, um hier einen sicheren Hafen mit ehrlichen und vor allem fundierten Rezensionen zu bieten, damit Einsteiger:innen nicht mehr den Gurus zum Opfer fallen und sich abzocken lassen.

Woran erkennt man Bücher schlechterer Qualität?

Celine: Mit mehr Erfahrung erkennt man diese relativ schnell. Schlechte Bücher vereinen häufig eins oder mehrere der folgenden Merkmale in sich:

• Clickbait vom Feinsten im Titel, Backcover und der Einleitung
• Schlechte Bindung und komisches Papier/Amazon-Self-Publishing-Qualität
• Eine Vielzahl von Rechtschreib- und Tippfehlern bis hin zu grammatikalischen Auswüchsen, „die mich immer wieder staunen lassen“.
• Unzählige QR-Codes und Querverweise auf eigene Produkte: „Da weiß man direkt, dass es hier nicht um Wissensvermittlung, sondern um einen Marketing-Funnel geht“.
• Steile Behauptungen ohne jegliche Quellenangabe oder zigfach bereits widerlegte Aussagen.

Am gängigsten sind bei Finanzratgebern Malen-nach-Zahlen-Strategien, bei denen man in der Rückschau nach einzelnen Kriterien sucht, die eine Überrendite erzielt hätten, dabei aber Wechselwirkungen mit Unbekannten außer Acht gelassen werden.