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Celine Nadolny: So definierst und erreichst du deine Ziele

Wo fängt man eigentlich an, wenn es um Ziele geht?
Der erste Schritt ist nicht selten der schwierigste und so ist es auch rund um die lieben Ziele im Leben. Denn, bevor ich mir selbst Ziele setze, sollte ich mir darüber bewusstwerden, was ich mir selbst für mich und mein Leben wünsche. Was möchte ich erreichen, was möchte ich bewirken, eventuell sogar hinterlassen, wofür möchte ich bekannt sein, womit anderen dienen und was treibt mich wirklich an?
Eine ganze Reihe schwieriger Fragen, die sich allerdings meiner Meinung nach jeder zumindest einmal im Leben gestellt haben sollte. Denn erst, wenn wir wissen, wer wir sind und wer wir werden wollen, wird es uns möglich sein, Ziele zu benennen, die uns langfristig motivieren und unsere Anstrengungen wert sein werden.
Das typische Neujahrsvorsatz-Syndrom
Wer es geschafft hat zu ergründen, was für ihn im Leben wirklich zählt, wird auch leichter dem gesellschaftlichen Druck entgehen und solche Ziele entlarven können, die im Kern gar nicht die eigenen sind. Man kennt sie, die typischen Neujahrsvorsätze: abnehmen, mehr Sport machen, sich gesünder ernähren, mehr sparen, endlich investieren, und, und, und.

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Für mich gibt es eine ganze Reihe von Gründen, weshalb das in der Regel so nichts wird. Einer davon ist sicherlich, dass wir uns viel zu häufig gar nicht über uns selbst bewusst sind und uns Dinge vornehmen, die uns eigentlich gar nicht wichtig sind. Vornehmlich solche, die fast schon an gesellschaftlichen Konsens grenzen, sich vollmundig anhören, aber eben nicht das widerspiegeln, wofür wir brennen.
Jedes Ziel erfordert Anstrengungen unsererseits
Egal, was wir uns schlussendlich vorgenommen haben: Wir müssen etwas dafür tun. Die Dinge fallen uns nicht einfach in den Schoß. Wir müssen uns schon aktiv darum bemühen, dass unsere Ziele in Erfüllung gehen und dazu bereit sein, dafür Anstrengungen auf uns zu nehmen. Nur, wenn das entsprechende Ziel motivierend genug erscheint, werden wir das auch tun. Falls nicht, werden wir es womöglich unterlassen und so verlaufen die Neujahrsvorsätze dann im Sand.
Aber unsere Ziele sollten nicht nur unsere eigenen und motivierend sein, sondern eben auch realistisch und ambitioniert zugleich. Aus der Management-Lehre kennt man den Smart-Ansatz.
Ziele sollten demnach
- spezifisch,
- messbar,
- attraktiv,
- realistisch und
- terminiert sein.
Wer das bei der Formulierung der eigenen Ziele beherzigt, ist schon ein ganzes Stückchen weiter.
Der Spagat zwischen ausreichend attraktiven und gleichzeitig realistischen Zielen
Insbesondere die Menschen, die mehr aus sich und ihrem Leben machen wollen und die gängige Ratgeber-Literatur dazu verschlungen haben, werden im Smart-Ansatz womöglich einen kleinen Konflikt sehen: nämlich den, zwischen ausreichend attraktiven und gleichzeitig realistischen Zielen.
„Shoot for the moon. Even if you miss, you’ll land among the stars“, soll der US-amerikanische Pfarrer und Autor Norman Vincent Peale einmal gesagt haben und dieser Spruch ist allgegenwärtig in der Persönlichkeitsentwicklung.
Unsere Ziele sollten auf der einen Seite zwar so ambitioniert sein, dass sie uns motivieren und attraktiver als all die lieben kleinen Ablenkungen um uns herum erscheinen, aber gleichzeitig eben auch realistisch genug, damit sie uns nicht förmlich erdrücken. Der einfachste Ansatz, um beides miteinander zu verbinden, ist das Herunterbrechen von Zielen.
Schritt für Schritt und nicht alles auf einmal
In dem Moment, wo wir unsere großen, ambitionierten Ziele in handliche, kleinere und im Idealfall auch terminierte Ziele herunterbrechen, wirken sie weniger beängstigend und gleichzeitig verlieren wir das Große und Ganze ebenfalls nicht aus den Augen.
Den richtigen Hebel stellen meiner Meinung nach allerdings Routinen dar. Wer nun seine heruntergebrochenen Ziele in regelmäßige Routinen gießt, wird am Ende gar nicht anders können, als die eigenen Ziele zu erreichen.
Aber wie bei unseren Zielen, dürfen wir es auch bei unseren Routinen nicht übertreiben. Wer sich zu viel auf einmal vornimmt, wird niemals in den Genuss kommen, dass eine gewisse Tätigkeit oder ein bestimmter Ablauf zur Routine wird – für die man dann auch nicht mehr so viel Kraft zur Überwindung aufbringen muss. Lieber in kleinen Schritten starten, statt sich selbst überrumpeln.
Fazit: Was braucht es, um die eigenen Ziele zu erreichen?
- Wir müssen uns zunächst einmal darüber bewusstwerden, wer wir sind, was wir im Leben erreichen wollen und was uns wichtig ist.
- Daraus abgeleitet sollten wir uns ambitionierte Ziele vornehmen, die uns ausreichend auch durch stürmische Zeiten motivieren können.
- Diese Ziele gilt es beispielsweise nach dem Smart-Prinzip herunterzubrechen; in kleinere und zeitlich terminierte Ziele, die wir dann …
- ganz behutsam in regelmäßigen Routinen heranreifen lassen, bis sie in Fleisch und Blut übergegangen sind und uns nicht mehr so viel Überwindung kosten.
- Schlussendlich genießen wir den Weg und akzeptieren, dass diese nicht immer nur aufwärtsgehen wird, egal wie gut wir uns vorbereitet haben und egal wie viel Zeit und Energie wir in unsere Zielerreichung investieren; denn das ist das Leben.
Selbstverständlich gibt es noch eine ganze Reihe detailliertere Herangehensweisen und auch meine eigenen Routinen sind ausreichend durchdacht, dass ich darüber eine ganze Kolumne schreiben könnte. Wir sollten nur am Ende die Dinge nicht zu sehr zerdenken. Insbesondere, wenn es um Zielerreichung geht, schreiben viele Menschen viel lieber To-do-Listen, anstatt sie abzuarbeiten.
Es soll Personen geben, die schreiben To-dos auf ihre Listen, obwohl sie diese bereits erledigt haben, nur um sie anschließend durchstreichen oder abhaken zu können. Das ist sicherlich nicht die Art der Herangehensweise, die uns weiterbringt.
Der Fokus sollte stets die Umsetzung sein, niemals die Struktur drumherum. Wenn es für euch sehr wichtig ist, dann visualisiert eure Ziele, malt Plakate, verziert eure Listen, aber verliert niemals aus den Augen, wofür ihr das alles macht: um ins Handeln zu kommen.