Egal wohin wir schauen, überall begegnen uns Marken. Ob es Unternehmen sind, die wir kennen, Personen, von denen wir schon einmal gehört haben oder Produkte, die wir nur noch beim Namen der Marke nennen, die für sie bekannt ist.
Die Präsenz von Marken ist riesig
Ich denke, ich brauche an dieser Stelle keine der weltweit bekannten Marken zu nennen. Jedem sollte bewusst sein, dass im Grunde beinahe alles um uns herum eine Marke darstellt oder zumindest allzu gerne eine sein möchte. Der Einfluss dieser Marken auf unseren Alltag, unsere Meinungsbildung und unser Konsumverhalten ist mitunter deutlich größer als wir uns eingestehen wollen.
Denn Marken wollen nicht einfach nur bekannt sein, sie wollen auch, dass wir sie mit gewissen Eigenschaften assoziieren. Sei es nun Qualität, Sicherheit, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Innovation oder schlichtweg Coolness. Diese Wahrnehmung versuchen Personen wie Unternehmen gezielt zu steuern, obgleich ihnen das nicht immer in Perfektion gelingt. Das liegt auch daran, dass mehr als nur ihre Werbung auf die Assoziationen einzahlt.
Aber warum ist eine starke Marke für viele so wichtig?
Um es ganz kurz und knapp zusammenzufassen: Starke Marken erhöhen den Absatz und die Marge. Das kann man tatsächlich auf so ziemlich alle Branchen und Szenarien übertragen. Insbesondere im Konkurrenzkampf sind starke Marken besonders wichtig, denn in aller Regel setzen diese sich selbst gegenüber objektiv betrachtet bessere Konkurrenten durch oder können zumindest mithalten. Weil sie schlichtweg die Entscheidungsfindung über das Markenempfinden der Konsumenten auf eine nicht mehr rein rationale, sondern wenigstens teilweise emotionale Ebene verschieben.
Wie baut man eine starke Marke auf und pflegt sie?
Der Aufbau und vor allem auch die Pflege einer starken Marke sind die Königsdisziplinen des Marketings. Hier gibt es keine Faustformel und keine allgemeingültigen Regeln. Die klügsten Köpfe der Branche zerbrechen sich darüber tagein, tagaus den Kopf und müssen vor allem immer wieder auf sich verändernde Umwelteinflüsse eingehen. Denn selbst wenn es einem erst einmal gelungen ist, eine starke Marke zu etablieren, dreht sich die Welt drumherum weiter.
Die Eigenschaften, die einer Marke zugesprochen werden und heute zu ihrem Erfolg beitragen, müssen in Zukunft nicht mehr den Zeitgeist treffen. Manche Branchen sind davon stärker, andere weniger stark betroffen. Dennoch steht vollkommen außer Frage, dass eine Marke stets lebendig gehalten werden muss.
In ganz unterschiedlichen Branchen spürt man immer wieder, dass sich die Kommunikation in den vergangenen Jahren verändert hat. Es werden andere Werte in den Vordergrund gerückt, man versucht sich selbst treu zu bleiben, dennoch weiterzuentwickeln und das eigene Markenverständnis immer wieder zu unterstreichen, sich selbst ins Bewusstsein zu rufen, um damit schlussendlich über Wasser zu bleiben.
Werte sind das A und O
Wofür wollen wir oder will ich stehen? Das ist die erste Frage, die sich jeder stellen sollte. Natürlich kann man sich hier beliebig weit von der eigentlichen Natur entfernen, obgleich ich persönlich das Personenmarken nicht empfehlen würde. Jede Marke vertritt im Kern Werte. Werte, an denen sich die spätere Kommunikation orientiert, die einen gemeinsamen Nenner bilden sollen und im Idealfall genau die Zielgruppe ansprechen, die auch die Produkte konsumieren wird – was für Produkte es auch immer sein werden.
Wie bin ich persönlich mit Book of Finance vorgegangen?
Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich mir bei meinen beiden Marken „Book of Finance“ und „Celine Nadolny“ nicht sonderlich viel Gedanken zum Markenaufbau gemacht habe. Selbstverständlich musste ich mich in meinem Studium mit diesen Inhalten beschäftigen und habe auch bereits unzählige Bücher dazu gelesen, mir war aber von Anfang an vor allem eines klar: Ich möchte ich selbst bleiben, nichts vorgeben, das ich nicht bin und auf diese Weise meinem persönlichen Wertegerüst entsprechen.
Entsprechend stand das Fundament meiner Markenbildung bereits zu Beginn meiner Tätigkeit und entwickelt sich sukzessive mit mir selbst weiter. „Book of Finance“, aber auch meine privaten Kanäle werden sich auch in Zukunft an mir als Person orientieren und in ihren Inhalten und ihrer Kommunikation verkörpern, was mir persönlich wichtig ist.
Wie viel Zeit investiere ich in den Markenaufbau?
Das reduziert für mich schlussendlich auch den zeitlichen Aufwand, den ich in den Markenaufbau und den Markenerhalt von „Book of Finance“ investiere. Denn dadurch, dass ich nichts künstlich erschaffe und nicht unnötig hinterfragen muss, ob es meinem Idealbild entspricht, spare ich unglaublich viel Zeit.
Ich bin einfach so wie ich bin, schreibe über die Themen, die mir gerade in den Kopf kommen und trage mein Herz auf der Zunge. Das heißt selbstverständlich nicht, dass ich mir keine Gedanken über meine Inhalte mache, Texte Korrektur lese oder auch im Nachhinein nochmal von der Agenda streiche. Denn das tue ich durchaus, aber es ist dann doch vielmehr meinem Perfektionismus als meinem Markenerhalt geschuldet.
Brauchst du Unterstützung beim Markenaufbau?
Wenn du weißt, wer du bist, wofür du stehen möchtest, was du im Leben erreichen und mit deiner kostbaren Zeit anstellen möchtest, dann wirst du keine Unterstützung benötigen. Denn dein Markenaufbau hat schon in deiner Selbstorientierung stattgefunden.
Ab diesem Punkt geht es nur noch darum, dir über all das bewusst zu werden und dich, deine Message, deine Inhalte oder womit du auch immer in die Welt treten möchtest, rauszulassen.
Habe bitte nur im Kopf, dass die Welt da draußen kein Ponyhof ist. Wenn du so rausgehst, wie du bist, wird die Kritik – die so oder so kommt, egal was du machst, egal wer du bist, egal wen du ansprichst – dich noch viel tiefer treffen. Denn du wirst das Gefühl bekommen, dass sie noch persönlicher ist. Sie zielt zumindest vermeintlich auf genau das Bild von dir ab, das du nicht nur vermitteln möchtest, sondern dem du auch noch entsprichst. Das wird zumindest für einen Moment wirklich wehtun.
Ich kann dir nun sagen, dass diese „Kritik“ mehr über den Sender als über dich als Empfänger aussagt und zwischen Reiz und Reaktion stets nochmal die Möglichkeit besteht, sich bewusst dafür zu entscheiden, Dinge nicht an sich heranzulassen, aber das wird dir in dem Moment nicht helfen.
Marken stehen nicht nur für etwas, sie stehen automatisch auch gegen etwas
Sei dir bewusst, dass du immer dann, wenn du für etwas stehst, zwangsläufig auch gegen etwas stehst. Es ist vollkommen unmöglich, das nicht zu tun. Das ist schlussendlich auch eine nützliche Erkenntnis für dein Marketing.
Denn durch diese Reibung entsteht bekanntlich Aufmerksamkeit.
In diesem Sinne wünsche ich dir bei deinem Markenaufbau nur das Beste und hoffe, dass in der Reibung dein Erfolg liegen wird und du dir nicht die Hände verbrennst.
