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Chancen auf Jahresendrally am Aktienmarkt? Warum Gesundheits-Aktien jetzt den Gesamtmarkt schlagen

Abschreiben sollten Anleger sie noch nicht, doch angesichts der nach wie vor zahlreichen Krisenherde könnte die erhoffte Jahresendrally in diesem Jahr ausfallen. Vor allem der nicht enden wollende Handelsstreit zwischen den USA und China und die ursprünglich für Dienstag angesetzte und dann doch abgesagte Brexit-Abstimmung im britischen Unterhaus halten die Märkte in Atem. Dass zweijährige US-Staatsanleihen schon bald eine höhere Rendite bieten könnten als zehnjährige Bonds, sorgt für zusätzliche Unruhe, war eine inverse Zinsstruktur in der Vergangenheit doch häufig der Vorbote einer darauf folgenden Rezession.

Langfristig lukrativ

Dass Anleger in verschnupften Börsenzeiten nach dem richtigen Gegenmittel suchen und zu eher defensiveren Titeln neigen, ist nur allzu verständlich. Spätestens seit den Kursstürzen im Oktober lassen sich die typischen Umschichtungen beobachten: Raus aus den bisher so renditeträchtigen Technologieaktien und rein in weniger zyklische Branchen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Gesundheitssektor, der sich bereits seit Jahresbeginn – gemessen am Stoxx 600 Health Care – besser entwickelte als der Gesamtmarkt.

Interessante Perspektiven

Nermin Aliti, Laureus Privat Finanz

Die Healthcare-Branche, die neben den Pharma- und Generikakonzernen auch Medizintechniker, Krankenhausbetreiber und Biotechunternehmen umfasst, verdient aber nicht nur aufgrund der aktuellen Turbulenzen eine nähere Betrachtung. Gerade auf lange Sicht bietet Healthcare interessante Perspektiven. Gestützt werden dürfte der Sektor insbesondere von übergeordneten gesellschaftlichen Entwicklungen, die global beobachtbar sind.

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Da wäre zum einen die kontinuierlich wachsende Weltbevölkerung. Laut den Vereinten Nationen sollen bis zur Mitte des Jahrhunderts beinahe zehn Milliarden Menschen die Erde bevölkern, die gesundheitlich versorgt sein wollen. Ob nun von staatlicher Seite oder durch Entwicklungsinitiativen: Die Nachfrage nach medizinischer Versorgung wird weiter zunehmen. Hinzu kommt die steigende Lebenserwartung. Immer mehr Menschen werden immer älter – und damit einhergehend steigt auch der Bedarf an Medikamenten für die ältere Generation.

Wachsende Nachfrage

Auch die wachsende Mittelschicht in den prosperierenden Schwellenstaaten bringt Fantasie in die Healthcare-Branche. Gründe: Zum einen nimmt mit dem steigenden Wohlstand auch der Wunsch nach einer besseren medizinischen Versorgung zu. Hinzu kommt, dass sich im Zuge der höheren Einkommen auch die Essgewohnheiten verändert haben – und daher schon seit Jahren ein Anstieg westlicher Zivilisationskrankheiten wie etwa Diabetes oder Bluthochdruck zu verzeichnen ist.

Hohe Gewinnmargen

Der technologische Fortschritt könnte der gesamten Branche ebenfalls in die Karten spielen. Neuartige Verfahren bringen Wirkstoffe hervor, die bei komplexen oder auch sehr seltenen Krankheiten erfolgreich Verwendung finden können. Die Zulassungszahlen solcher hochspezialisierten Arzneien sind nicht nur im vergangenen Jahrzehnt erheblich gestiegen, auch für die Zukunft prognostizieren Branchenexperten die Entwicklung vielversprechender Präparate, etwa im Bereich genetischer Defekte und der Krebsforschung. Solche Spezialmedizin bietet überproportional hohen Gewinnmargen.

Hübsche Renditen sind mit Gesundheitsaktien also nicht nur aufgrund der aktuellen Gemengelage möglich, insbesondere auf lange Sicht kann die Healthcare-Branche attraktive Renditechancen bieten. Doch Vorsicht: Um das Restrisiko möglichst gering zu halten und die gesamte Bandbreite des Sektors zu nutzen, sollten Anleger auf Diversifikation setzen und breit gestreute Fonds bevorzugen. Der Healthcare-Bereich ist nicht die einzig heilbringende Lösung, sondern vielmehr eine interessante Beimischung zu anderen Investments.

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