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Chancen bei Gold-Investments „Wir sehen viel Raum für positive Überraschungen beim Goldpreis“

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Raum für Überraschungen

Neben dieser Grundnachfrage nach Gold sehen wir auch im aktuellen Umfeld viel Raum für Überraschungen, die den Goldpreis in diesem Jahr wieder zu einem guten Ergebnis führen könnten. Die drei Faktoren, die eingangs als negative Einflüsse beschrieben wurden, dürften nur von vorübergehender Bedeutung sein.

  1. Wir denken, die möglichen Wachstumsimpulse durch den neuen Präsidenten Trump werden überschätzt. Viele vorgeschlagene Reformen sind nicht wirklich wachstumsfördernd oder dürften an politischen Widerständen scheitern. Darüber hinaus werden die Rahmenbedingungen nicht ausreichend bedacht: Die bestehenden Schuldenniveaus sind bereits jetzt zu hoch, die Produktionsstruktur ist zu verzerrt, der Einfluss der monetären Intervention weiterhin zu dominant.
  2. Steigende Aktienmärkte sind nicht notwendigerweise ein gesundes Zeichen. Gerade in den vergangenen Jahren haben sich die Kapitalmärkte von der zugrundeliegenden realen Wirtschaft entfernt. Zunehmende Zentralbankinterventionen und niedrigste Zinsniveaus haben die Preise von Kapitalanlagen befeuert, ohne dass entsprechendes Wachstum stattgefunden hat. Entsprechend befinden sich die Bewertungen nahe historischen Höchstständen und machen die Goldanlage im relativen Vergleich attraktiv.
  3. Auf Zinsanstiege reagiert der Goldpreis besonders empfindlich, da steigende Zinsen die Opportunitätskosten der zinslosen Goldanlage erhöhen. Ein maßgeblicher Anstieg der Zinsen würde aber selbstlimitierend wirken, da es bei bestehenden Schuldenniveaus zu weitreichenden Kreditausfällen kommen würde. Das dürfte auch der Grund sein, weshalb der Anleihenmarkt weiter zu einem Umfeld einer stagnierenden Wirtschaft passt. Experten sprechen von einer abflachenden Zinskurve auf niedrigem realen Niveau, was einer erfolgreichen „Reflation“ widerspricht.

Goldanlage bleibt attraktiv

Wenn also aktuell andere Anlagen bevorzugt werden, so werten wir dies eher als Chance, eine Position in Gold aufzubauen. Die Goldanlage dürfte so lange attraktiv bleiben, bis die bestehenden Schuldenniveaus maßgeblich abgebaut werden und eine attraktive reale Verzinsung für produktive Investments geboten wird.

Als Beimischung sind die Aktien der Goldminenunternehmen interessant, da diese in den vergangenen Jahren große Fortschritte bei der Gesundung ihrer Bilanzen und der Verbesserung ihrer Kostenstruktur gemacht haben. Sie könnten demnach überproportional von einem ansteigenden Goldpreis profitieren und bieten gerade für Aktien- und Anleihenportfolios eine optionsartige Diversifikation.

Über den Autor

Andreas Böger

Andreas Böger ist seit Fondsauflage im Jahr 2007 der Manager des C-QUADRAT Gold & Resources Fund. Dieser Investmentfonds investiert überwiegend in Aktien von Unternehmen, die im Edelmetall- oder anderen Rohstoffsektoren tätig sind. Im März waren die größten Positionen B2Gold, Pan American Silver und Alamos Gold.

Kriterien für die Investments sind die Möglichkeit der Produktionsausweitung, ein überzeugendes Management, das geologische Potenzial der Goldvorkommen, die Kapitalstruktur, Margen, Ertrag und der freie Cashflow. Der Anteil der Goldaktien lag zuletzt bei gut 76 Prozent, der der Silberaktien bei 22 Prozent.

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