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in Corona-KriseLesedauer: 4 Minuten

3 Prozent Zinsen von Volkswagen Wie man Verwerfungen am Anleihemarkt richtig nutzt

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Die zwei folgenden Charts zeigen, wie sich Zinsaufschlag (violett, oben) und Rendite (orange, oben) der Neuemission beziehungsweise die Zinsaufschläge vergleichbarer BBB-Anleihen (orange, unten) im Monat April entwickelt haben.

Fazit: Der Markt hat die Ende März gesehene Übertreibung bei Volkswagen zu einem großen Teil bereits wieder ausgepreist. Wie erwartet sind die Risikoaufschläge für den grundsätzlich soliden Schuldner in der jüngsten Marktberuhigung stärker rückläufig als für den Gesamtmarkt vergleichbarer Emittenten.

Gezeichnet am 30. März zu 99,60 Prozent - so sind in nur einem Monat schon circa sieben Prozent Rendite aufgelaufen, denn wir verkaufen unsere Bestände aktuell zu Kursen von etwa 106,50 Prozent.

Aber weshalb agieren Emittenten so?

Durch den Absatzeinbruch wird der Cashflow des Unternehmens gestört, Kosten laufen weiter, der Umsatz ist temporär aber deutlich geringer als üblich. Daher hat sich Volkswagen, wie unzählige weitere Unternehmen auch, vorsorglich Liquidität beschafft. Um das Risiko einer fehlgeschlagenen Anleiheemission zu minimieren, bieten Emittenten den Kapitalgebern stets einen Anreiz in Form eines Zinsaufschlages. Doch in Krisenzeiten ist dieser immer deutlich höher. Für Kapitalgeber oft eine attraktive Renditegelegenheit.


Über den Autor:
Thilo Stadler ist Vermögensverwalter und Certified Financial Planner bei I.C.M. Independent Capital Management in Mannheim und Neuss.

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