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Charta-Studie: Viele Versicherungsmakler verdienen nur mittelmäßig

Quelle: Fotolia
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Die Charta Börse für Versicherungen hat eine Marktanteilsstudie durchgeführt und dabei Hinweise auf die zunehmende Volatilität im Markt gefunden. Demnach existierem zwar unter den Versicherern Makler-Lieblinge, die lange Zeit die Nase vorn haben. Doch auch deren Glück weist Risse auf. So ist zum Beispiel der Marktführer Allianz nach wie vor auch ein gefragter Maklerversicherer mit überdurchschnittlichen Marktanteilen. Doch so komfortabel wie 2005 ist die Position der Allianz auf dem Maklermarkt nicht mehr. Das zeigt der Vergleich der Studienergebnisse von 2005 mit denen des Jahres 2008. Trend zu inländischen Assekuranzen Im Vorsorgebereich ist der Trend zurück zu den traditionellen deutschen Lebensversicherern unübersehbar. Die Finanzmarktkrise hat laut Studie vielen ausländischen Lebensversicherern bei den Maklern Sympathien gekostet. Außerdem hat eine Reihe von Versicherern durch Fusionen Marktanteile verloren. Andere haben dagegen durch Gründung oder Übernahme kleinerer Maklerversicherer Marktanteile hinzugegewonnen. Gleichzeitig wächst die Bedeutung der Direktversicherer für die Makler. In erheblichem Umfang werden an diese Risikoversicherungen vermittelt. „Ob das ein neuer Trend ist, der Hand in Hand mit der derzeit heiß diskutierten Honorarvermittlung auch auf andere Sparten übergreifen wird, wissen wir noch nicht“, so Werner Tewes, Vorstandsvorsitzender der Charta Börse. Eher bescheidene Einkommen Die Studie erfasste auch die Umsätze der Makler. Demnach kommen 58 Prozent der Maklerbetriebe mit der Vermittlung von Versicherungen nicht über 100.000 Euro im Jahr. Die mit 21 Prozent zweitstärkste Einkommensgruppe setzt zwischen 100.000 und 200.000 Euro im Jahr um. Angesichts der Kosten eines Maklerbüros, das häufig auch noch Beschäftigte entlohnen muss, verbleiben Einkommen, die, so Charta, „dem Vorwurf einer ungerechtfertigten Bereicherung wohl jede Grundlage entziehen“. Dies sei auch vor dem Hintergrund der beruflichen Herkunft der Makler zu sehen. So sei eben der typische Versicherungsmakler von heute nicht mehr der hanseatische Spezialmakler für Schifffahrtsrisiken oder der große Industriemakler. Vielmehr arbeitet er im Gewerbe- und gehobenen Privatkundengeschäft und ist damit in einem Geschäftsfeld tätig, das noch immer als Domäne der Ausschließlichkeitsvertriebe gilt. Wurzeln in der Ausschließlichkeit Laut der Studie hat fast jeder zweite Makler seine berufliche Laufbahn denn auch als Einfirmenvertreter in der Ausschließlichkeit großer Versicherer begonnen. Diese Entwicklung zeigt auch, wie empfindlich Vertriebe auf Unruhe in den Unternehmen reagieren. Doch allein damit ist die große Zahl von Berufswechslern nicht zu erklären, meint die Studie. Denn während zahlreiche Makler ihr Geschäft bei der Allianz oder der Axa gelernt haben, stoßen beispielsweise nur vergleichsweise wenige Vertreter der Aachen-Münchener zur freien Maklerschaft. Dabei habe es auch in deren Vertrieb heftig gekriselt. Hintergrund: Über 400 kleine und mittlere Maklerbetriebe mit höchstens 50 Beschäftigten hat das Marktforschungsinstitut YouGov Psychonomics AG für die Charta mit Unterstützung der VHV Versicherungen befragt. Die Marktanteilsstudie kann bei der Charta Börse für Versicherungen für 4.950 Euro plus gesetzlicher Mehrwertsteuer bezogen werden.



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