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Vorstand der ICM Investmentbank „Die Zeiten billigen Öls sind vorbei“

Norbert Hagen

Chaos am Ölmarkt. Erst brach der Preis um zehn Prozent ein, nachdem Saudi-Arabien und Russland Förderausweitungen angekündigt hatten. Als dann die USA Sanktionen gegen den Iran verhängten, zog der Preis wieder an. Öl könnte jedoch noch deutlich teurer werden, meint Norbert Hagen, Vorstand der ICM InvestmentBank.

Die von Saudi-Arabien und Russland angekündigte Erhöhung ihrer Ölproduktion beläuft sich auf eine Million Barrel pro Tag. Für den weitgehend preisunelastischen Energierohstoff ist das angesichts einer weltweiten Produktion von rund 99 Millionen Fass eine ganze Menge. Kein Wunder, dass der Preis Anfang Juli um fast zehn Prozent in den Keller rauschte. Das war ganz im Sinne von Donald Trump. Der US-Präsident wünscht sich im Vorfeld der Midterm-Wahlen im Herbst einen möglichst niedrigen Öl- beziehungsweise Benzinpreis, um bei den Wählern für gute Stimmung zu sorgen. Daher übte Trump vor allem auf die arabischen Golfstaaten Druck aus, mehr Öl aus dem Boden zu pumpen. Der US-Präsident deutete an, dass sonst der Schutz der Region durch die Vereinigten Staaten gefährdet sei. In einem Tweet schrieb er: „REDUCE PRICING NOW!“

Der Druck steigt

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Jetzt könnte sich der US-Präsident allerdings selbst in die Parade gefahren sein. Denn durch das Inkrafttreten der Sanktionen gegen den selbsternannten Götterstaat zog der Ölpreis wieder spürbar an. Zwar richten sich die Strafmaßnahmen bislang nicht direkt gegen iranisches Öl, sondern verbieten der „Islamischen Republik“ vor allem den Kauf von Dollar. Doch verschiedene westliche Unternehmen kündigten bereits an, künftig kein Öl mehr vom Iran kaufen zu wollen.

Richtig brenzlig könnte es Anfang November werden. Dann startet die zweite Runde der US-Sanktionen gegen den Iran. Diese richten sich dann direkt gegen die iranischen Ölverkäufe. Die angekündigten Maßnahmen sind bereits beschlossen. Setzen sich die USA durch, könnte es sowohl für den Iran als auch für den Ölpreis eng werden.

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