LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in Gold & EdelmetalleLesedauer: 4 Minuten

Chefvolkswirt bei Degussa Spartipp von Thorsten Polleit: Gold statt Geld

Seite 2 / 4

Giroguthaben lauten auf festen Geldbetrag: Sie repräsentieren die Anzahl von Geldeinheiten. Der Goldpreis steht hingegen für ein Austauschverhältnis, und zwar für die Anzahl der Geldeinheiten, die für eine Feinunze zu bezahlen sind.

Das (nominale) Giroguthaben kann daher nicht schwanken. Das ist natürlich anders mit Gold: Sein nominaler Preis kann sich im Zeitablauf ändern, kann zuweilen steigen, kann aber auch zuweilen fallen.

Mit Blick auf die Kaufkraft von Giroguthaben und Gold zeigt sich jedoch langfristig ein eindeutiges Ergebnis: Bankguthaben haben an Kaufkraft verloren, das Gold hat sie bewahrt beziehungsweise sogar gemehrt.

Gold als überlegene Alternative

Bislang (also zum Beispiel seit Anfang der 1970er-Jahre) hatten Bankguthaben gegenüber Gold einen entscheidenden Vorteil: Für sie gab es eine Verzinsung, für Gold nicht.  Weil die Verzinsung in der Regel über der Inflation lag, konnte der Sparer mit dem Halten von Bankeinlagen sein Vermögen erhalten beziehungsweise, was auch anzustreben ist, mehren.

In einer Welt ohne Zinsen können jedoch Sparer nicht mehr weitermachen wie bisher. Denn das Halten von Bankguthaben wird zum Verlustgeschäft: Ohne Verzinsung lässt die Inflation die Kaufkraft der Bankguthaben schwinden.

Das, was der Sparer sich bisher von unverzinslichen Bankguthaben versprochen hat - nämlich langfristig die Kaufkraft zu bewahren -, können Bankguthaben nicht mehr erfüllen. Vielmehr ist das Halten von physischem Gold zur besseren Alternative geworden: Weil Bankguthaben nicht mehr verzinst werden, ist der bisherige „Nachteil“ des Goldes verschwunden.

Gold hat mittlerweile die Nase vorn mit Blick auf das Motiv „Kaufkrafterhalt“: Langfristig wird (das zeigt zumindest die Währungsgeschichte) das Gold seine Kaufkraft erhalten, Bankguthaben aller Voraussicht nach nicht.
Tipps der Redaktion