Chefvolkswirt Ulrich Kater
Deutsch-deutsche Sparwelten
Aktualisiert am 10.03.2020 - 16:55 Uhr
Paare am Tag der deutschen Einheit in Berlin: Die wirtschaftliche Konvergenz ist auch 30 Jahre nach dem Mauerfall nicht abgeschlossen.
Die Euphorie ist längst abgeklungen, für die Jüngeren ist die deutsche Vereinigung vielfach gar schon ein Ereignis aus dem Geschichtsbuch. Und doch wirken gerade in wirtschaftlicher Hinsicht die Ereignisse nach, wie Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater feststellt.
Der Abstand zwischen dem durchschnittlichen Haushaltsvermögen in West und Ost ist seit 1993 absolut sogar angestiegen (von 20.600 Euro auf 22.800 Euro). Weil die Vermögen in beiden Regionen in dieser Zeit jedoch deutlich angestiegen sind, hat sich der relative Unterschied vermindert: dem Abstand von heute 36 Prozent zwischen Ost und West entsprach im Jahr 1993 noch ein Abstand von 64 Prozent.
Gemessen an der Aktienquote sind heute die Bewohner der ostdeutschen Bundesländer noch konservativer als in Restdeutschland. So liegt der Anteil der Aktienbesitzer an der Bevölkerung in den neuen Ländern bei 5,2 Prozent, im Westen kommt die Aktie auf 6,7 Prozent. In Thüringen und in Sachsen finden...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Der Abstand zwischen dem durchschnittlichen Haushaltsvermögen in West und Ost ist seit 1993 absolut sogar angestiegen (von 20.600 Euro auf 22.800 Euro). Weil die Vermögen in beiden Regionen in dieser Zeit jedoch deutlich angestiegen sind, hat sich der relative Unterschied vermindert: dem Abstand von heute 36 Prozent zwischen Ost und West entsprach im Jahr 1993 noch ein Abstand von 64 Prozent.
Gemessen an der Aktienquote sind heute die Bewohner der ostdeutschen Bundesländer noch konservativer als in Restdeutschland. So liegt der Anteil der Aktienbesitzer an der Bevölkerung in den neuen Ländern bei 5,2 Prozent, im Westen kommt die Aktie auf 6,7 Prozent. In Thüringen und in Sachsen finden sich mit jeweils 5,7 Prozent noch die höchsten Quoten an Aktienbesitzern. Niedrigere Einkommen, Vermögen wie auch Ansparzeiten sind auch hier die Ursachen für die Unterschiede.
Da sich jedoch mittlerweile sich fast alle anderen Anlageformen ins Nullzins-Nirwana verabschiedet haben und da sich gerade im Jubiläumsjahr der deutschen Einigung an den Finanzmärkten die Einsicht verbreitet hat, dass das Nullzinsumfeld für ganz Deutschland noch viele Jahre lang anhalten wird, steigen die Aktienquoten der privaten Haushalte in den letzten Jahren ganz langsam an - und dies ist ein Trend, der deutschland-weit gleich ist, ob im Süden oder Norden, Osten oder Westen.
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