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Portfoliomanagerin von Comgest In China müssen Anleger immer mit Kursschwankungen rechnen

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Als Folge der wirtschaftlichen Entwicklung und der Öffnung für ausländische Investoren hat sich China zu einer riesigen, dynamischen Volkswirtschaft mit ganz eigener Prägung entwickelt, die mehr bietet als die traditionellen Wachstumschancen, die man in westlichen Ländern findet. Außerdem hat der Wandel von einer export- und investitionsorientierten Wirtschaft zu einer Konsum- und Dienstleistungswirtschaft den Binnenkonsum angekurbelt. Daraus haben sich neue Möglichkeiten für Anleger in vielfältigen Qualitätsunternehmen der zweitgrößten und wachstumsstärksten Volkswirtschaft der Welt ergeben.

Auch wenn die aktuelle geopolitische Entwicklung wenig Hoffnung auf eine baldige Erholung der chinesischen Wirtschaft zu alter Wachstumsstärke zulässt, lohnt sich ein genauer Blick auf chinesische Unternehmen, denn das Land hat in den vergangenen 20 Jahren große wirtschaftliche Veränderungen durchlebt.

Dank des größeren Know-hows vieler Unternehmen, besser ausgebildeten Arbeitskräften und einer Produktionsbasis, mit der nicht mehr nur T-Shirts und Socken, sondern zunehmend auch Maschinen und IT-Hardware hergestellt werden können, hat sich in den letzten zehn Jahren ein lebendiges digitales Ökosystem entwickelt, dass sich nicht länger hinter dem US-amerikanischen Silicon Valley verstecken muss. Unterstützt durch die Initiative „Made in China 2025“ wurden zudem neue Hightech-Industrien ins Leben gerufen, die von Elektrofahrzeugen und Automatisierungstechnik bis hin zu Biologika und medizinischen Geräten reichen. Derweil greifen jüngere Chinesen verstärkt zu heimischen Marken, während viele Konsumenten aus der Mittelschicht bekannte globalen Marken bevorzugen.

Wegen der rasanten Liberalisierung der Wirtschaft und einer unverändert sozialistischen Politik bezeichnen zwar viele Anleger die chinesische Wirtschaft als staatlich gelenkt. Darunter verstehen sie, dass die Politik mit starker Hand strukturelle Trends gezielt steuert, um das Wachstum anzutreiben. Der eigentliche Motor der größten Trends ist allerdings die Nachfrage der aufstrebenden Mittelschicht des Landes nach innovativen Produkten und Dienstleistungen. Dies gilt insbesondere für den Gesundheitssektor, für Finanzprodukte und die IT-Branche, wobei vor allem biopharmazeutische Produkte, Versicherungen, Vermögensverwaltungsprodukte und Lösungen in der Cloud gefragt sind.

So hat sich beispielsweise das Geschäft von China Mobile seit 2011 rasant weiterentwickelt, da das Unternehmen die dringend benötigte Mobilfunkinfrastruktur bereitstellte, bis die Infrastruktur und Technologie im Land mit den Industrieländern gleichzog und der Wettbewerb zunahm. Eine ähnliche Entwicklung vollzogen Alibaba und Tencent, die vom Wachstum in Bereichen wie E-Commerce, Social Media, Fintech und Cloud profitieren. Auch bei Ping An Insurance zeigt sich die steigende Nachfrage aus der Mittelschicht nach Lebensversicherungen und Sparprodukten. Und die beiden führenden Unternehmen auf dem chinesischen Gesundheitsmarkt, Jiangsu Hengrui und Shandong Weigao, könnten künftig Hauptnutznießer des wachsenden Bedarfs an Gesundheitsprodukten sein.

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