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China-Böller: Drei Top-Fonds im Vergleich

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Auch Lau bewertet den heimischen Konsum derzeit als attraktives Anlagethema. „Auch wenn der Markt sich derzeit in Richtung Export bewegt, sehen wir langfristig mehr Potenzial für Unternehmen, die von der heimischen Nachfrage profitieren“, so Lau, der wie das Comgest-Duo nicht nur in China, sondern rund die Hälfte des Portfolios in Taiwan und Hongkong investiert hat.

Breiteres Anlageuniversum sinnvoll

Dirk Arning wertet dies als Vorteil: „Fonds, die sich allein auf den chinesischen Akienmarkt konzentrieren, weisen mit einer Volatilität von rund 40 auf Sicht von drei Jahren eine weit überdurchschnittliche Schwankungsanfälligkeit auf, während die Ausweitung des Anlageuniversums auf Hongkong und Taiwan mit etwa 25 eine deutlich niedrigere Volatilität zeigt. Die Beimischung dieser Anlageregionen wirkt sich stabilisierend aus“, so der Kapitalmarktexperte des Fonds-Dienstleisters Drescher & Cie.
Einen weiteren Pluspunkt des breiteren Anlageuniversums sieht er in der Aktienauswahl: „Im Standard Life China Equities bleibt beispielsweise Taiwan Semiconductors außen vor, das Paradebeispiel für elektronische Zulieferer, die in Taiwan besonders präsent sind.“

Die unterschiedliche regionale Aufteilung der Portfolios habe auch Auswirkungen auf die Themen, die die Fonds abdecken: „Der Standard-Life-Fonds spielt wegen des Fokus auf heimische Aktien nahezu ausschließlich die chinesische Wachstumsstory, während etwa der First State Greater China Growth Fund auch an der Entwicklung des Marktes für Halbleiter teilhat.“ Anlagestil völlig verschieden Ebenfalls unterschiedlich sei der Anlagestil bei den drei Fonds: „Der First State führt zwar die Bezeichnung Growth im Namen, tatsächlich ist der Anlagestil aber eher als Blend zu bezeichnen, denn der Fondsmanager kauft sowohl Wachstums- als auch Substanzwerte“, so Arning. Als relativ defensiv stuft er den Comgest-Fonds ein, der den Schwerpunkt auf Value-Titel setzt. „Das Standard-Life-Produkt eignet sich eher für äußerst offensive Anleger, der Comgest-Fonds ist dagegen deutlich defensiver aufgestellt und eher für vergleichsweise vorsichtige China-Investoren geeignet“, urteilt Arning.

Morningstar-Analyst Alexander Prineas hebt den Daumen für den Gesamtsieger von First State: „Der Fonds setzt den Standard für das Anlagesegment Greater China. Martin Lau verfügt über eine exzellente Expertise in diesem hoch riskanten Markt.“

Mittel- bis langfristig orientierten China-Investoren rät Arning zu einem Sparplan: „Die extreme Schwankungsbreite des Marktes lässt sich damit perfekt zum Verbündeten machen.“

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