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China direkt: Neuer ETF mit echten A-Aktien

Die Fondstochter der Deutschen Bank, Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM) startet zusammen mit Harvest Global Investments den ersten börsennotierten Indexfonds (ETF) in Europa, der direkt den chinesischen A-Aktienindex CSI 300 nachbaut. Der db X-Trackers Harvest CSI300 Index Ucits ETF ist ab 7. Januar 2014 für Anleger offen. Am 16. Januar 2014 kommt er schließlich auf die Kurszettel der Deutschen Börse und der London Stock Exchange.

Das Besondere: Es ist der erste ETF, der die europäische Fondsrichtlinie Ucits erfüllt und den chinesischen Aktienindex CSI 300 direkt nachbaut (physische Replikation). Alle bisherigen ETFs auf den Index nutzen eine Tauschverpflichtung (Swap), um die genaue Indexentwicklung nachzubilden. Swaps gehören zur Gattung der Derivate und bergen das – wenn auch zuweilen sehr geringe – Risiko, dass der Tauschpartner ausfällt und nicht zahlen kann. Deshalb sind sie seit der Finanzkrise bei Anlegern nicht mehr sonderlich beliebt.

Der CSI 300 gilt als wichtigster Index für das Segment der so genannten A-Aktien. Er bildet die Wertentwicklung jener 300 Werte mit der höchsten Marktkapitalisierung und Liquidität ab. Der weltweit erste physisch replizierende A-Aktien-ETF ist übrigens an der Börse in New York notiert.

Zum Hintergrund: Am chinesischen Aktienmarkt gibt es unterschiedliche Aktiensegmente. Die H-Aktien an der Börse in Hongkong notieren in Hong Kong Dollar und stehen internationalen Anlegern ohne Einschränkungen offen. Die in Renminbi an den Börsen von Shanghai und Shenzhen gehandelten A-Aktien dürfen ausländische Investoren dagegen nur kaufen, wenn sie von chinesischen Behörden als QFII (Qualified Foreign Institutional Investor) oder RQFII (Renminbi Qualified Foreign Institutional Investor) zugelassen sind.

A-Aktien bilden die chinesische Volkswirtschaft noch am besten ab. Denn sie machen mehr als 75 Prozent der Marktkapitalisierung aller chinesischen Aktien aus und umfassen 2.000 Titel aus allen Sektoren. „Der chinesische Aktienmarkt ist international massiv unterrepräsentiert. Gerade einmal zwei Prozent der A-Aktien befinden sich im Besitz internationaler Investoren“, sagt Simon Klein, ETF-Vertriebschef bei DeAWM für Europa und Asien. „Wir sehen starkes Interesse von Investoren an einem direkten Zugang zu A-Aktien an den Börsen von Shanghai oder Shenzhen.“

Möglich macht den physischen ETF Harvest Global Investment, eine Tochtergesellschaft von Harvest Fund Management, einem Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Bank in China. Harvest hat eine RQFII-Zulassung und damit eine A-Aktien-Quote, die es für den ETF nutzt. Die Fondsgesellschaft managt bereits den weltweit größten physischen ETF auf chinesische A-Aktien, den Harvest CSI300 Index ETF.

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