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Neujahrsfest Was Anleger im chinesischen Jahr des Tigers erwartet

Von in UnternehmenLesedauer: 6 Minuten
Luoyang in der chinesischen Provinz Henan
Luoyang in der chinesischen Provinz Henan: Nicht nur in China, sondern überall auf der Welt feiern Milliarden von Menschen das chinesische Neujahr. | Foto: Imago Images / Xinhua
Louis Luo
Foto: Abrdn

Das chinesische Neujahrsfest, das in diesem Jahr auf den 1. Februar fällt, feiern viele Familien mit traditionellem Essen und Feuerwerk. Sie nutzen die Zeit überdies, um über die Ereignisse des vergangenen Jahres sowie über das nachzudenken, was 2022 – dem Jahr des Tigers – vor ihnen liegt.

Anleger, die ihr globales Portfolio diversifizieren möchten, sollten China unbedingt in Betracht ziehen, da die politischen Entscheidungsträger des Landes einen anderen Kurs eingeschlagen haben als ihre Kollegen im Westen. Dort wird sich das Wachstum vermutlich abschwächen, aufgrund politischer Anreize und erfolgreicher Impfkampagnen aber weiterhin über dem Trendniveau liegen. Angesichts der hohen Inflationsraten wird die US-Notenbank wohl die Zinsen anheben und ihre aufgeblähte Bilanz verkleinern.

Dagegen hatte sich das Wirtschaftswachstum in China, das im Gesamtjahr 2021 bei 8,1 Prozent lag, bereits in der zweiten Jahreshälfte verlangsamt. Eine fiskalische Straffung, die veränderte Regulierung und die anhaltenden Auswirkungen von Covid-19 auf den Konsum hatten daran wesentlichen Anteil. Nun aber dürfte China einen stärker konjunkturfördernden Kurs einschlagen.

Der Einfluss der Notenbank auf die Währung

In China wird zum Neujahrsfest traditionell Bargeld in roten Umschlägen verschenkt. Der chinesische Renminbi gehörte im vorigen Jahr zu den Spitzenreitern unter den Schwellenländerwährungen und wertete um 2,7 Prozent gegenüber dem US-Dollar sowie um 8,1 Prozent gegenüber dem handelsgewichteten Währungskorb des China Foreign Exchange Trade System auf. Diese Stärke mag eine Überraschung für Beobachter darstellen, die den Fokus auf die schwache Binnenwirtschaft Chinas legen. Vor dem Hintergrund der makroökonomischen und geldpolitischen Unterschiede zwischen China und dem Westen ist sie aber durchaus nachvollziehbar.

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Im Reich der Mitte erholte sich die Industrieproduktion schneller und stärker als die Binnennachfrage. In den Industrieländern dagegen zog der Konsum dank fiskalischer Unterstützung wieder an, während die Lieferengpässe die dortige Produktion bremsten. Dies beflügelte die Exporte aus China, sodass der Leistungsbilanzüberschuss des Landes kräftig stieg und der Renminbi Auftrieb erhielt.

Während westliche Zentralbanken ihre Finanzsysteme mit Liquidität fluteten, drosselte die People's Bank of China die Liquidität am Interbankenmarkt nach ersten Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung im zweiten Quartal 2020. Dank dieser Faktoren verharrte Chinas Sieben-Tage-Reverse-Repo-Satz bei 2,1 Prozent und damit auf einem historisch niedrigen Niveau, das jedoch deutlich höher ausfällt als die Null- oder Negativzinsen in den Industrieländern.

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