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Aktualisiert am 20.03.2020 - 17:44 Uhrin AktienfondsLesedauer: 5 Minuten

China startet ins Jahr der Ratte Anleger sollten Coronavirus nicht überschätzen

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Ausdauer, Geduld und eine vernünftige Governance sind in China besonders wichtig. Denn gerade nach dem hervorragenden Börsenjahr 2019 ist es fahrlässig, in den breiten Markt zu investieren. Stattdessen ist eine starke Selektion im Jahr der Ratte mehr denn je gefragt, um ein möglichst günstiges Rendite-Risiko-Profil zu erzielen.

Obwohl mit dem nun unterzeichneten Abkommen der Konflikt zwischen den USA und China zunächst entschärft werden konnte und den globalen Aktienmärkten zuletzt neuen Schwung verlieh, ist der Handelskonflikt noch längst nicht durchgestanden. Denn solange China weiter wächst und seine internationale Bedeutung auf wirtschaftlicher und politischer Ebene zunimmt, bleibt das Land aus Sicht der USA eine ernstzunehmende Bedrohung der eigenen Hegemonie.

Folglich ist bereits jetzt abzusehen, dass in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren jede amerikanische Regierung die politische und wirtschaftliche Entwicklung in China ganz genau unter die Lupe nehmen wird. Von daher ist damit zu rechnen, dass China in Zukunft faire Handelspraktiken und freie Marktzugänge gewähren muss.

Was den chinesischen Binnenmarkt betrifft, so ist der Wandel der Wirtschaft vom kredit- und infrastrukturgetriebenen hin zum innovations-, dienstleistungs- und konsumorientierten Wachstum größtenteils vollzogen. Die Realeinkommen wachsen parallel zur größer werdenden Mittelklasse und auch der wirtschaftliche Stimulus der vergangenen Jahre ist dem Kampf der Regierung gegen die zu hohe Verschuldung gewichen. Zudem tragen die Reformen der rigiden Haushaltsregistrierungen sowie des Gesundheitsmarktes zu einem qualitativ besseren, wenn auch absolut gesehen niedrigeren Wachstum bei.

Trotz der sich in den letzten Jahren positiv veränderten Rahmenbedingungen bleibt das Reich der Mitte ein anspruchsvolles Pflaster, was die gezielte Auswahl einzelner Wachstumswerte betrifft. Zwar ist das Wachstum vielerorts attraktiv, jedoch ist die Qualität auf Unternehmensebene trotz der stark abnehmenden Bedeutung von Staatsunternehmen immer noch rar, zumal der Umgang mit Environmental-, Social- und Governance-Fragen, kurz ESG, noch mehrheitlich in den Kinderschuhen steckt.

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