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China, Türkei, Indonesien Den Schwellenländern geht es besser, als viele glauben

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China: Trendwende in Sicht

Die Regierungen der USA und Chinas haben ihren aggressiven Tonfall im schwelenden Handelskonflikt erheblich gemildert. Selbst wenn eine wirkliche Einigung nicht unbedingt unmittelbar bevorsteht, ist die sinkende Wahrscheinlichkeit einer weiteren Eskalation positiv zu werten. In der Tat hat sich die Stimmung auf Chinas Aktienmarkt schon deutlich verbessert. Zugleich sind chinesische Aktien auf Basis der Kurs-Gewinn- und Kurs-Buch-Verhältnisse günstig. Zusätzliche Impulse verleihen zudem erhöhte Staatsausgaben und eine gestiegene Kreditvergabe.

Türkei: Übersehene Erholung

Die Türkei durchlitt im Sommer 2018 einen Währungs- und Börsencrash, der hohe mediale Aufmerksamkeit erhielt. Galoppierende Inflation und die politische Einmischung in die Zentralbankpolitik erschütterten das Anlegervertrauen. Seitdem haben Regierung und Notenbank jedoch energische Maßnahmen ergriffen, um die Inflation und andere makroökonomische Ungleichgewichte zu bekämpfen – mit dem Erfolg, dass sich die Aktienmärkte stabilisierten und sich nun sogar eine Erholung abzeichnet.

Die Korrektur an den Aktien- und Devisenmärkten war extrem und die Risikoprämien bei türkischen Titeln gehören heute zu den höchsten aller Schwellenländer. Historisch gesehen erleben Schwellenländer innerhalb der zwei Jahre nach einem Währungscrash wie jenem in der Türkei im Jahr 2018 einen starken Aufschwung – vorausgesetzt, die Wirtschaft stabilisiert sich und Investoren steigen wieder ein. Dennoch dürften türkische Aktien und die Lira aufgrund der anhaltenden Skepsis der Anleger volatil bleiben, wie es auch die jüngsten Turbulenzen wieder zeigen. Aus diesem Grund sollte man hier vorsichtig vorgehen. In einem globalen Schwellenländerportfolio dürfte unserer Meinung nach eine angemessene Allokation auf türkische Aktien und die Währung jedoch einen positiven Beitrag zur Rendite leisten.

Indonesien: Anleihen bevorzugt

In den meisten Schwellenländern sehen wir bei Aktien mehr Potenzial als bei Anleihen. Für Indonesien gilt jedoch das Gegenteil. Denn: Die Aktienbewertungen in Asiens drittgrößtem Land nach Bevölkerung sind vergleichsweise hoch – Anleihen sind dagegen attraktiv, denn Haushaltslage und politische Situation sind stabil. So können indonesische Staatsanleihen einem diversifizierten EM-Portfolio zusätzlichen Halt verleihen.

Die Märkte der Schwellenländer werden wohl immer recht volatil bleiben – und 2019 dürfte keine Ausnahme bilden. Statt alle Schwellenländer über einen Kamm zu scheren, sollten Anleger die einzelnen Regionen, Assetklassen und Sektoren differenziert betrachten. Ihr Durchhaltevermögen wird sich langfristig lohnen.

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