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Analysten-Umfrage von Fidelity bestätigt ESG-Trend China und die USA hinken Europa hinterher

Von Lesedauer: 4 Minuten
Verlegung von Hochspannungs-Erdkabeln zum Weitertransport von Offshore-Windstrom in Niedersachsen
Verlegung von Hochspannungs-Erdkabeln zum Weitertransport von Offshore-Windstrom in Niedersachsen: In Europa ist der Anteil der Firmen, die bis 2030 CO2-neutral agieren, deutlich höher als etwa in China oder den USA. | Foto: imago images / Countrypixel

„Ich führe kein Gespräch mehr mit einem Unternehmen, in dem ESG kein Thema ist“, sagt ein europäischer Rohstoff-Analyst von Fidelity: „Und in den seltenen Fällen, in denen ich keine Fragen dazu stelle, bringen die Unternehmensmanager es selbst zur Sprache.“ ESG, Kürzel für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, hat sich zu einem zentralen Thema für Unternehmen entwickelt und 2021 nochmals an Bedeutung gewonnen, wie die aktuelle Fidelity Analysten-Umfrage zeigt.

Die Investmentgesellschaft befragt jedes Jahr ihr globales Analysten-Netzwerk, was diese aus direkten Gesprächen mit Unternehmen und Branchenvertretern mitnehmen, und liefert so einen Überblick über Stimmungen und Trends. Und ein ganz starker Trend ist ESG. Vor allem das E, die Umwelt (Environment), spielt eine wichtige Rolle. Fast ein Viertel aller Unternehmen wird den Analysten zufolge bis zum Ende dieses Jahrzehnts ihre CO2-Emissionen auf Null senken. Bis 2040 sollen es bereits 43 Prozent der Unternehmen sein, und bis 2050 haben weltweit zwei Drittel der Firmen das Netto-Null-Ziel erreicht, so die Einschätzungen der Fidelity-Analysten. Europa ist hier am weitesten fortgeschrittenen. Der Anteil der Firmen, die bis 2030 CO2-neutral agieren, ist in Europa deutlich höher als etwa in China oder den USA.

Bei der Offenlegung sind chinesische Unternehmen noch zurückhaltend

Europa ist aber nicht nur beim Klimaschutz, sondern allgemein im ESG-Belangen führend. Wie schon in den vergangenen Jahren beobachten die Fidelity-Analysten in europäischen Firmen am häufigsten verstärkte ESG-Aktivitäten. Der Fokus auf Nachhaltigkeit hat jedoch auch in allen anderen Regionen zugenommen, und diese dürften weiter aufholen. Beispiel USA: Hier bemängelt ein Fidelity-Analyst für nordamerikanische Finanzwerte, dass das Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen in den USA gegenüber Europa deutlich hinterherhinke. Seit dem Regierungswechsel ändert sich dies jedoch. Präsident Joe Biden zeichnet sich im Gegensatz zu seinem Vorgänger durch starke Klimaschutzambitionen aus.

Auch in China, dem Nachzügler in Sachen Nachhaltigkeit, hat der ESG-Fokus in Unternehmen zuletzt zugelegt. Jenn-Hui Tan deutet dies als erste Auswirkungen von Chinas propagiertem Ziel, 2060 die Klimaneutralität zu erreichen. „In die Richtung, in die der Gesetzgeber geht, gehen auch die Unternehmen“, so der globale Leiter für Stewardship und nachhaltiges Investieren bei Fidelity. Regulierung ist weltweit, auch in Europa, einer der Haupttreiber für nachhaltiges Verhalten von Unternehmen. In China ist der Weg jedoch noch lang. So fällt das Urteil eines China-Analysten auch ganz anders aus, als das eingangs erwähnte Statement seines Kollegen für europäische Werte: „ESG steht bei weitem noch nicht an erster Stelle bei meinen Unternehmen. Die Offenlegung von Daten ist begrenzt und nur wenn man gezielt nachgefragt, kümmern sich die Verantwortlichen darum.“

Global ist die Richtung jedoch eindeutig: Seit Jahren wächst der Anteil der Analysten, die beim Großteil der von ihnen beobachten Firmen eine Bereitschaft erkennen, ESG-Maßnahmen umzusetzen und zu kommunizieren. In der aktuellen Studie geben dies erstmals mehr als die Hälfte (54 Prozent) der befragten Analysten an.

Covid-19 rückte soziale Aspekte in den Vordergrund, aber nur vorübergehend

Und welche Auswirkungen hat Covid-19 auf das ESG-Verhalten der Unternehmen? Die Analysten haben beobachtet, dass während der Pandemie der Faktor S, also soziale Aspekte, bei Unternehmen stark an Bedeutung gewonnen haben. Vor allem das Wohlergehen der Mitarbeiter rückte in den Vordergrund.  Allerdings wohl nur vorübergehend. In der Umfrage geben die Analysten ebenfalls ihre Einschätzung ab, wie sich die Prioritäten der Unternehmen 2021 entwickeln werden. Soziale Aspekte fallen hier wieder etwas zurück. Dafür erlangen Faktoren, die 2020 an Wichtigkeit verloren hatten, nach Ansicht der Analysten wieder mehr Aufmerksamkeit, etwa die Rendite für Aktionäre, Wachstumsinvestitionen sowie Fusionen und Übernahmen.

Dennoch bleibt ESG auf der Agenda der Unternehmen. Dafür dürfte die zunehmende Regulierung sorgen, aber auch die Ausrichtung vieler Corona-Fiskalpakete auf Nachhaltigkeit verstärkt den Trend. Nachhaltigkeits-Spezialist Tan sieht zudem Investoren in der Pflicht, über den Weg des aktiven Engagements Unternehmen zum nachhaltigen Wirtschaften zu bewegen.

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