China und Japan zurück auf Erfolgskurs
Jan Ehrhardt, Vorstand DJE Kapital und und Portfoliomanager für Gamax Management
Der chinesische Aktienmarkt ist nach fast allen Standards sehr günstig bewertet. Die börsennotierten Unternehmen der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft weisen aktuell sehr niedrige Kurs- Gewinn-Verhältnisse (KGV) und eine geringe Verschuldung auf.
Erstmals seit langer Zeit liegt sogar das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) chinesischer Unternehmen tiefer als in Japan. Zuvor hatten japanische Aktien bei dieser wichtigen Value-Kennziffer jahrelang Spitzenplätze belegt.
Am preisgünstigsten sind chinesische Gesellschaften mit hoher Dividendenrendite. In China ist der KGV-Abschlag der Dividendenaktien auf das Rekordniveau von 67 Prozent gefallen. In der Vergangenheit hat dieser Abschlag gegenüber dem Gesamtmarkt lediglich 42 Prozent betragen.
Investoren bevorzugen Industriestaaten
Viele Anleger betrachteten China und andere Schwellenländer zuletzt mit Skepsis. Der Fokus der Investoren ist in den vergangenen Monaten wieder zu den entwickelten Märkten gewandert. Das langsamere Wirtschaftswachstum und die Bremsmanöver der Notenbanken bereiteten Kopfzerbrechen.
Nach den starken Anstiegen im Vorjahr waren zudem einige Märkte wie Indonesien, Malaysia und Thailand einfach zu teuer. Unter dem Abzug von Auslandskapital hätten auch die Währungen dieser für Korrekturen besonders anfälligen Volkswirtschaften gelitten. Wegen der zuletzt etwas schwächeren Konjunktur steht auch China unter Beobachtung.
Das Land befindet sich aufgrund seiner gelenkten Wirtschaft allerdings in einer komfortablen Situation. Es gibt den festen Willen, die Wirtschaft zu unterstützen. Zwar verweise die Staatsführung das Schattenbanken-System in seine Schranken, die Regierung in Peking habe jedoch kürzlich ihr Ziel bekräftigt, in diesem Jahr beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) ein Plus von mindestens 7,0 - 7,5 Prozent zu erzielen.
Damit könnte das Reich der Mitte weiterhin seine Rolle als Konjunkturmotor der gesamten Region ausfüllen. Ein Zuwachs von 7,5 Prozent auf dem inzwischen erreichten Niveau sorgt für einen Wachstumsbeitrag, der so groß ist wie das gesamte BIP von Thailand und Malaysia zusammen.
Anleger sollten sich daher nicht von der asiatischen Wachstumsregion abwenden, auch wenn ihre Aktienmärkte den entwickelten Börsenplätzen derzeit hinterherliefen. Für ausländische Anleger stellen Engagements an der Börse in Hongkong eine passende Möglichkeit dar, um vom langfristigen Aufstieg Chinas zu profitieren.
Der dortige Aktienmarkt entwickelt sich seit einigen Jahren überdurchschnittlich und würde bei einer Erholung der Festlandsbörsen weiter mitziehen. Außerdem schütze das westlich orientierte Hongkong die Aktionärsrechte besser.
Vor allem der chinesische Binnenkonsum wird wieder stärker anziehen. Die Regierung kann die Inlandsnachfrage direkter steuern als den auslandsabhängigen Export. Hierdurch schafft sie sich auch mehr Einflussmöglichkeiten. Sobald die Sektoren Konsum und Dienstleistungen in Schwung kommen, verfügten insbesondere chinesische Dividendenaktien über Aufholpotenzial.
Japan als Trumpfkarte
Im Gamax Funds Maxi-Fonds Asien International A setzt das Portfoliomanagement derzeit stark auf Konsumgüter-Unternehmen. In regionaler Hinsicht nehmen, neben Hongkong und China, japanische Aktien breiten Raum ein. Ihr Anteil im Portfolio kletterte zuletzt auf 29 Prozent.
Es gibt gute Chancen, dass sich die Belebung in Japan nicht als Strohfeuer entpuppt. Der Grund für diesen Optimismus liegt in der steigenden Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Wirtschaft. Ihr helfe vor allem der schwache Yen. Außerdem plane die Regierung Steuerentlastungen für Unternehmen.
Die Bewertung des Gesamtmarktes ist im internationalen Vergleich noch nicht zu hoch. Gleichzeitig deuteten die stark steigenden Importe unter anderem von Vorprodukten darauf hin, dass in den nächsten Monaten auch die Exporte kräftig zulegen könnten.
Hinzu kommt, dass Ausländer in Japan weiterhin unterinvestiert seien. So hat der Nikkei-Index nach dem Start der Börsenrallye zu Jahresbeginn deutlich korrigiert. In der letzten Augustwoche notierte der japanische Leitindex rund 14 Prozent unter seinem am 22. Mai erreichten Jahreshoch von 15.627 Punkten.
Die Konsolidierung ging mit einem zum US-Dollar wiedererstarkenden Yen einher. Doch dieser Trend sollte nicht von Dauer sein. Das Fondsmanagement geht mittelfristig von weiteren Abwertungen der japanischen Währung aus. Momentan hat der Gamax Funds Maxi-Fonds Asien International A den Yen zwar nicht mehr abgesichert. Sobald die kurzfristige Marktechnik dies gebiete, wird man die Währungssicherung jedoch wieder erneuern.
Aktienfavorit Shimano
Negative Wechselkurseffekte sollen den Anlageerfolg in Japan schließlich nicht beeinträchtigen. Vor allem exportstarke Unternehmen sind nun attraktiv. Zu den größten Einzelpositionen im Fonds zählt aktuell Shimano. Der traditionsreiche Hersteller von Fahrradzubehör hat sich in seinem Segment die Weltmarktführerschaft gesichert. Die Aktie befindet sich seit Anfang 2012 in einem intakten Aufwärtstrend.
Momentan ist Shimano noch stark vom europäischen Markt abhängig. Dort profitiert das Unternehmen derzeit vom schwachen Yen, insbesondere bei High-End-Produkten. Zukunftspotenzial für Shimano sieht das Fondsmanagement vor allem im Reich der Mitte: In China wird es mit steigenden Einkommen mehr Nachfrage nach besseren Fahrrädern geben.
Eine weitere Perspektive sehen wir in einem möglichen Markteintritt bei E-Bikes. Shimano habe für die auch „Pedelecs“ genannten Fahrräder mit Elektromotor bislang zwar noch kein serienreifes System vorgestellt. Dank der Markt- und Vertriebsmacht des Unternehmens würde sich ein ausgereiftes System jedoch sicherlich schnell etablieren.
Erstmals seit langer Zeit liegt sogar das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) chinesischer Unternehmen tiefer als in Japan. Zuvor hatten japanische Aktien bei dieser wichtigen Value-Kennziffer jahrelang Spitzenplätze belegt.
Am preisgünstigsten sind chinesische Gesellschaften mit hoher Dividendenrendite. In China ist der KGV-Abschlag der Dividendenaktien auf das Rekordniveau von 67 Prozent gefallen. In der Vergangenheit hat dieser Abschlag gegenüber dem Gesamtmarkt lediglich 42 Prozent betragen.
Investoren bevorzugen Industriestaaten
Viele Anleger betrachteten China und andere Schwellenländer zuletzt mit Skepsis. Der Fokus der Investoren ist in den vergangenen Monaten wieder zu den entwickelten Märkten gewandert. Das langsamere Wirtschaftswachstum und die Bremsmanöver der Notenbanken bereiteten Kopfzerbrechen.
Nach den starken Anstiegen im Vorjahr waren zudem einige Märkte wie Indonesien, Malaysia und Thailand einfach zu teuer. Unter dem Abzug von Auslandskapital hätten auch die Währungen dieser für Korrekturen besonders anfälligen Volkswirtschaften gelitten. Wegen der zuletzt etwas schwächeren Konjunktur steht auch China unter Beobachtung.
Das Land befindet sich aufgrund seiner gelenkten Wirtschaft allerdings in einer komfortablen Situation. Es gibt den festen Willen, die Wirtschaft zu unterstützen. Zwar verweise die Staatsführung das Schattenbanken-System in seine Schranken, die Regierung in Peking habe jedoch kürzlich ihr Ziel bekräftigt, in diesem Jahr beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) ein Plus von mindestens 7,0 - 7,5 Prozent zu erzielen.
Damit könnte das Reich der Mitte weiterhin seine Rolle als Konjunkturmotor der gesamten Region ausfüllen. Ein Zuwachs von 7,5 Prozent auf dem inzwischen erreichten Niveau sorgt für einen Wachstumsbeitrag, der so groß ist wie das gesamte BIP von Thailand und Malaysia zusammen.
Anleger sollten sich daher nicht von der asiatischen Wachstumsregion abwenden, auch wenn ihre Aktienmärkte den entwickelten Börsenplätzen derzeit hinterherliefen. Für ausländische Anleger stellen Engagements an der Börse in Hongkong eine passende Möglichkeit dar, um vom langfristigen Aufstieg Chinas zu profitieren.
Der dortige Aktienmarkt entwickelt sich seit einigen Jahren überdurchschnittlich und würde bei einer Erholung der Festlandsbörsen weiter mitziehen. Außerdem schütze das westlich orientierte Hongkong die Aktionärsrechte besser.
Vor allem der chinesische Binnenkonsum wird wieder stärker anziehen. Die Regierung kann die Inlandsnachfrage direkter steuern als den auslandsabhängigen Export. Hierdurch schafft sie sich auch mehr Einflussmöglichkeiten. Sobald die Sektoren Konsum und Dienstleistungen in Schwung kommen, verfügten insbesondere chinesische Dividendenaktien über Aufholpotenzial.
Japan als Trumpfkarte
Im Gamax Funds Maxi-Fonds Asien International A setzt das Portfoliomanagement derzeit stark auf Konsumgüter-Unternehmen. In regionaler Hinsicht nehmen, neben Hongkong und China, japanische Aktien breiten Raum ein. Ihr Anteil im Portfolio kletterte zuletzt auf 29 Prozent.
Es gibt gute Chancen, dass sich die Belebung in Japan nicht als Strohfeuer entpuppt. Der Grund für diesen Optimismus liegt in der steigenden Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Wirtschaft. Ihr helfe vor allem der schwache Yen. Außerdem plane die Regierung Steuerentlastungen für Unternehmen.
Die Bewertung des Gesamtmarktes ist im internationalen Vergleich noch nicht zu hoch. Gleichzeitig deuteten die stark steigenden Importe unter anderem von Vorprodukten darauf hin, dass in den nächsten Monaten auch die Exporte kräftig zulegen könnten.
Hinzu kommt, dass Ausländer in Japan weiterhin unterinvestiert seien. So hat der Nikkei-Index nach dem Start der Börsenrallye zu Jahresbeginn deutlich korrigiert. In der letzten Augustwoche notierte der japanische Leitindex rund 14 Prozent unter seinem am 22. Mai erreichten Jahreshoch von 15.627 Punkten.
Die Konsolidierung ging mit einem zum US-Dollar wiedererstarkenden Yen einher. Doch dieser Trend sollte nicht von Dauer sein. Das Fondsmanagement geht mittelfristig von weiteren Abwertungen der japanischen Währung aus. Momentan hat der Gamax Funds Maxi-Fonds Asien International A den Yen zwar nicht mehr abgesichert. Sobald die kurzfristige Marktechnik dies gebiete, wird man die Währungssicherung jedoch wieder erneuern.
Aktienfavorit Shimano
Negative Wechselkurseffekte sollen den Anlageerfolg in Japan schließlich nicht beeinträchtigen. Vor allem exportstarke Unternehmen sind nun attraktiv. Zu den größten Einzelpositionen im Fonds zählt aktuell Shimano. Der traditionsreiche Hersteller von Fahrradzubehör hat sich in seinem Segment die Weltmarktführerschaft gesichert. Die Aktie befindet sich seit Anfang 2012 in einem intakten Aufwärtstrend.
Momentan ist Shimano noch stark vom europäischen Markt abhängig. Dort profitiert das Unternehmen derzeit vom schwachen Yen, insbesondere bei High-End-Produkten. Zukunftspotenzial für Shimano sieht das Fondsmanagement vor allem im Reich der Mitte: In China wird es mit steigenden Einkommen mehr Nachfrage nach besseren Fahrrädern geben.
Eine weitere Perspektive sehen wir in einem möglichen Markteintritt bei E-Bikes. Shimano habe für die auch „Pedelecs“ genannten Fahrräder mit Elektromotor bislang zwar noch kein serienreifes System vorgestellt. Dank der Markt- und Vertriebsmacht des Unternehmens würde sich ein ausgereiftes System jedoch sicherlich schnell etablieren.
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